Medien-Künste

Vortrag im Rahmen der Konferenz "Mediologie als Methode", Humboldt-Universität Berlin, 17.-19.05.2007

Mit Medien-Bildern beziehungsweise medialer Bildproduktion werden in den Kunst- und Medienwissenschaften traditionell jene Bilder assoziiert, deren Generation sich apparativen sowie elektronischen Medien verdankt.
Während vor diesem Hintergrund lange Zeit ganze Bereiche der künstlerischen Bildproduktion – jene nämlich, die aus händischen Verfahren hervorgehen: Zeichnung, Malerei und Bildhauerei – von der Diskussion um Medien und Medialität ausgeblendet blieben, gewärtigt der Medienbegriff im Zuge seiner allgemeinen Aufwertung in populären wie akademischen Diskursen nunmehr auch in den Kunstwissenschaften eine breitere Anwendung. Dass sein Gebrauch jedoch nach wie vor problematisch ist und insbesondere seine methodische Klärung ein Desiderat darstellt, zeigt sich unter anderem in der Beibehaltung einer geläufigen, gleichwohl streng genommen pleonastischen Gattungsbezeichnung wie "Medien-Kunst" (auch: "Medienkunst"), wenn diese weiterhin synonym für den Bereich der elektronischen Kunst bzw. Künste steht.

Dies hat freilich nicht allein mit Traditionslinien des Faches Kunstgeschichte zu tun, sondern auch mit der Geschichte des Medienbegriffs und den Verortungen, die mediale Bildproduktion in diesem Kontext erfahren hat.
Wäre es möglich, mit den Methoden der Mediologie zu einer Anamnese des Problemzusammenhangs zu gelangen, der das schwierige Verhältnis der Kunstwissenschaften zum Medienbegriff und zur Medialität von Kunst bedingt?
Und ließe sich in diesem Zuge gegebenenfalls sogar zu einer neuen Perspektive auf Medien-Künste gelangen?

Ziel des Beitrags ist, die Potentiale einer Mediologie als transdisziplinär orientierter Methode an der Schnittstelle von Kunst- und Medienwissenschaften – sowie in diesem Rahmen auch dezidiert von Kunst- und Mediengeschichte – aufzuzeigen und zur Diskussion zu stellen.

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