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Prof. Dr. Verena Kuni  M. A.

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Re-Enactments aus dem RAM? Reflexionen über die Arbeit in den Ruinen eines virtuellen Museums und zur Zukunft der Kunstgeschichte webbasierter Kunst

Vortrag im Rahmen der Konferenz "Kunst- und Bildwissenschaft im Spannungsfeld zwischen Performance- und Medienkunst"
Universität Osnabrück, 15.-17.05.2006

Webbasierte Kunst weist eine Verwandtschaft mit Performance auf: Sie realisiert sich im Prozess. Nicht zuletzt aus diesem Grund teilen Performance und webbasierte Kunst auch eine Reihe von Problemen – allen voran diejenigen ihrer Dokumentation und ihrer Erhaltung, wie sie ähnlich allerdings auch andere medienbasierte Kunstformen, etwa im Bereich des Video, der Computer- und der Multimediainstallation treffen.
Ausgerechnet jene Kunst, die ihre Entstehung den Entwicklungen im Bereich der Informations- und Speichermedien verdankt, steht dabei vor einem doppelten Dilemma: Künstlerische Arbeiten, die nicht nur im World Wide Web präsentiert werden, sondern das Netz auch als Kontextsystem nutzen, sind von vornherein mit dem Problem konfrontiert, mit, in und für hochgradig instabile(n) Medien geschaffen worden zu sein, so dass sie auf Dauer kaum konservierbar sind. Umso schwerer wiegt, dass auch ihre Vermittlung und selbst die Archivierung von Sekundärinformationen nach wie vor ein Desiderat darstellen.
Letzteres ist jedoch nicht allein ihren technischen Konditionen geschuldet: Als Kunstform, deren Präsentation und Rezeption weitgehend außerhalb der traditionellen Institutionen stattfindet und die sich praktisch nicht in die Systeme von Sammlung und Verwertung, von Kauf und Besitz integrieren lässt, bleibt sie beispielsweise auch vom Kunstmarkt unbeachtet, der seinerseits mittelbar die Aufmerksamkeit mitbestimmt, die künstlerischen Arbeiten seitens Kunstkritik gewidmet wird.

Umso wichtiger müsste die Kunstgeschichte die Aufgabe nehmen, sich mit webbasierter Kunst auseinander zu setzen, sie zu analysieren, ihre Position innerhalb der Entwicklungen der jüngeren Kunstgeschichte zu bestimmen und zu vermitteln. Doch wie lässt sich derlei leisten, wenn eine Arbeit nicht oder nur unvollständig erhalten und schlecht dokumentiert ist? Kann die Kunstgeschichte hier aus Erfahrungen lernen, die sie einerseits mit anderen medienbasierten Kunstformen, andererseits mit der Performance-Kunst gemacht hat?
Diesen Fragen soll im Vortrag anhand von konkreten Fallbeispielen nachgegangen werden, um verschiedene Modelle der Erfassung, Analyse und Vermittlung webbasierter Kunst vor- und zur Diskussion zu stellen.

Hintergrundinformationen | Background Information:

Forschungsschwerpunkt "(UN)SICHTBARE ARCHIVE" auf www.under-construction.cc | research focus "(IN)VISIBLE ARCHIVES" at www.under-construction.cc

Projekt "Digital Dust Diaries" auf www.under-construction.cc | Project "Digital Dust Diaries" at www.under-construction.cc

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