"But is it art?" Kunst im WeltWeiten GeWerbegebiet

Vortrag zum Schwerpunkt "Kunst und Internet"
im Rahmen der Reihe "Kunst und…", Museum Ludwig, Köln, 13.02.2001

Wie es scheint, hat sich das World Wide Web als Ort der Kunst inzwischen durchgesetzt. Natürlich ist nicht alles, was unter dem Namen Kunst im Netz zirkuliert, notwendigerweise Kunst, die das Netz als Medium nutzt. Rein zahlenmässig dürften sogar diejenigen dominieren, die das Web als Bildarchiv für die Dokumentation künstlerischer Projekte und/oder als Schaufenster für die Präsentation digitalisierter Produktionen begreifen.

Allerdings hat sich auch die webbasierte Kunst im engeren Sinne längst aus ihrem Nischendasein in Spezialistenkreisen emanzipiert. So konzipieren nicht nur immer mehr KünstlerInnen Kunst für das Netz, auch Kunstinstitutionen unterhalten auf ihren Homepages eigene Bereiche für webbasierte Projekte, für die spezielle Ausstellungen kuratiert und sogar hochdotierte Kunstpreise ins Leben gerufen werden. Angesichts der zunehmenden Akzeptanz, die "Netzkunst" neuerdings also auch im etablierten Kunstbetrieb geniesst, scheint die früher noch oft gestellte Frage "Ist das überhaupt Kunst?" obsolet geworden zu sein.

Doch nach welchen Kriterien wäre ein qualitatives Urteil zu fällen? Möglicherweise macht es mit Blick auf das WeltWeite GeWerbegebiet, zu dem das Web im Zeichen des e-Commerce geworden ist und in dem die Grenzen zwischen Kunst und Webdesign mehr denn je oszillieren, durchaus Sinn, die alte Frage noch einmal aufzugreifen und unter anderen Vorzeichen neu zu diskutieren…

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