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BLACK BOX. Überlegungen zu Nutzen und Nachteilen sowie Problemen und Potenzialen von Verkapselung und/als Okkultation

Vortrag | Lecture
Workshop "Dark Rooms – Räume der Unsichtbarkeit"
Exzellenzcluster "Bild – Wissen – Gestaltung" Humboldt-Universität zu Berlin, 18.-20.06.2015 | June 18-20,

Allgemein gesprochen basiert das Prinzip der Black Box darauf, dass sich ihr Inneres bzw. genauer gesagt: das ihr inhärente Konstruktionsprinzip dem Zugriff von Außen und damit dem Be-Greifen verschließt. Ob dieser Entzug vorsätzlich angelegt oder (un)freiwillig angenommen wird, ist oder vielmehr scheint zunächst einmal sekundär – faktisch ist dies freilich nur im begrenzten Rahmen einer eng gefassten systemtheoretischen Perspektive der Fall, in der weniger die Black Box selbst als das Zusammenspiel von Input(s) und Output(s) sowie gegebenenfalls ihre Schnittstellen interessieren.

Indessen spielen nicht nur für den Umgang mit einer Black Box, sondern bereits für ihre Anlage und mithin auch für ihre Funktionen und ihre Effekte Vorannahmen und Behauptungen eine entscheidende Rolle – die sich ihrerseits wiederum in unterschiedlichen Kontexten, in verschiedenen Situationen und unter unterschiedlichen Konditionen höchst unterschiedlich formieren und artikulieren können. Dies bedeutet unter anderem auch, dass sich die Effekte einer Black Box nur bedingt kalkulieren und kontrollieren lassen.

Welchen Nutzen und welche Nachteile Konstruktionen mit sich bringen, die als Black Boxes angelegt und/oder wahrgenommen werden, welche Potenziale sie eröffnen und welche Probleme sie generieren, ist dementsprechend von Fall zu Fall zu bestimmen – sowohl für jene, die sie konstruieren, als auch für diejenigen, die mit ihnen konfrontiert sind.

Vor diesem Hintergrund soll nach einer kompakten Einführung in die Grundlagen und Funktionen des Black Box-Prinzips eine Reihe exemplarischer Objekte unterschiedlicher historischer, technische bzw. technologischer und disziplinärer Provenienz vor- und zur Diskussion gestellt werden, um auf dieser Basis weiterführende Überlegungen über die Zusammenhänge zwischen Verdunklung und Verschluss der Funktionsweisen eines Systems sowie den aus diesen resultierenden Dynamiken von Behauptung und Annahme, Affekten und Effekten anzustellen.

Im Anschluss kann dann gefragt werden, inwiefern sich diese Überlegungen auch für entsprechende architektonische Raumkonstruktionen fruchtbar machen lassen – solche, die wortwörtlich unzugänglich sind, ebenso wie solche, die zwar Zugänge zu öffnen scheinen, ihre eigentlichen Funktionsmechanismen aber verschließen bzw. deren wesentliche Funktionen auf Verkapselung und/als Okkultation basieren.

Hintergrundinformationen | Background Information:

Forschungsschwerpunkt [IN]VISIBILIA auf www.under-construction.cc | research focus [IN]VISIBILIA at www.under-construction.cc

projekte: Kunst der Verdunklung, DATEN & DISPLAYS, [IN]VISIBILIA, Metaphorologie der Medien, MEDIOLOGIEN, Philosophisches Spielzeug, Spielzeug und/als Werkzeug

dachprojekte: [IN]VISIBILIA, MEDIOLOGIEN, Spielzeug und/als Werkzeug

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