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Formate der Fotografie

Bilder – Objekte – Medien

Ein Bild kommt selten allein. Die Art und Weise, wie Bilder wahrgenommen und verstanden werden, hängt maßgeblich mit Präsentations- bzw. Publikationskontexten, Rahmungen und Formaten ab. Dementsprechend zählt das Wissen um die Bedeutung dieser Faktoren im Umgang mit Bildern zu den Kernkompetenzen, deren Erwerb für alle, die sich mit visueller Kultur und Kunst befassen, von zentraler Bedeutung ist. Visuelle Belesenheit ist ebenso Grundvoraussetzung für ein forschendes Lernen im Studium wie auch für die anschließende berufliche Praxis im Feld der Kunstlehre und der Kunstvermittlung.

Wie kann ein reflektiertes Sehen angeregt und für die theoretische wie praktische Auseinandersetzung mit Bildern fruchtbar gemacht werden? Welche bildtheoretischen Ansätze und künstlerisch-gestalterischen Strategien gibt es, die hierzu einen aktiven Beitrag leisten? Was lässt sich hieraus für die Vermittlung von Wissen in Bildern und über Bilder gewinnen?
Diesen grundlegenden Fragen der Kunst- und Bildwissenschaft will das Lehr-Forschungs-Projekt FORMATE DER FOTOGRAFIE am konkreten Beispiel des fotografischen Bildes im Kontext seiner unterschiedlichen medialen Formatierungen und Rahmungen nachgehen.

So kann der Bildträger analog / digital, als Negativ / Positiv, als Reproduktion / Digitalisat, unmanipuliert / bearbeitet vorliegen; Erscheinungsorte sind Ausstellungen und Sammlungen, Bücher, Zeitschriften und Zeitungen, aber auch Bilddatenbanken, Webseiten oder Social Media-Anwendungen. Bilder erhalten hierdurch eine spezifische Rahmung, die für ihre Wahrnehmung und ihre Interpretation von Bedeutung ist, ebenso wie sie ihrerseits die Wahrnehmung und Interpretation ihres jeweiligen Kontextes, der Texte und Bilder, die sie rahmen, mitbestimmen. Dieses denkbar breite und vielfältige Spektrum der Fotografie und ihrer Formatierungen will das Projekt gemeinsam mit den Studierenden ausloten.

Dabei setzt das Projekt nicht nur auf die Verschränkung von Fachwissenschaft und Fachpraxis, die im regulären Studium sonst in separaten Veranstaltungen und Modulen angeboten werden, sondern zielt weiterführend auf eine beide Ebenen einbeziehende Vermittlung ab, die sowohl das forschende Lernen unterstützen als auch einen Beitrag zur Berufsfeldorientierung leisten kann. Erreicht wird dies durch ein Konzept, in dessen Zuge das Lehrangebot integrativ durch entsprechende Lehr-Forschungs-Formate an der Schnittstelle von Theorie und Praxis erweitert wird.
Diesem Grundgedanken entsprechend führt das Projekt die Auseinandersetzung mit Fototheorie(n) und die Arbeit am Material in der Untersuchung von Formaten und Rahmungen von Fotografie(n) in unterschiedlichen Publikationskontexten zusammen.

Hierfür bieten sich in Frankfurt eine Reihe von Institutionen aus Kunst, Kultur und Publizistik von Museen und Sammlungen über (Bild-)Archive und Bibliotheken bis hin zu Redaktionen und Agenturen an. Besondere Bedeutung kommt der Zusammenarbeit mit dem Fotografie Forum Frankfurt zu, dessen Bibliothek ein breites Spektrum an Fachzeitschriften und -büchern beherbergt und den Studierenden als Ressource zur Verfügung steht. Zudem eröffnen das Ausstellungsprogramm des Fotografie Forums und die Begegnung mit den beteiligten KünstlerInnen und KuratorInnen den Studierenden Einblicke in die künstlerische und kuratorische Praxis. In diesem Rahmen können die hiermit verknüpften Fragen des Umgangs mit Präsentations- und Publikationsformaten und deren Nutzung für die Vermittlung vertiefend untersucht werden.

Projektleitung:
Prof. Dr. Verena Kuni, Nicole Kreckel M.A. (seit 2019), Sophie-Charlotte Opitz (bis SoSe 2018)

Kooperationspartner:
Fotografie Forum Frankfurt, DZ Art Foyer u.a.m.

Projektförderung 2017/2018 durch den Förderfonds Lehre der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

projekt: Formate der Fotografie

tags: agency, alltagskultur, alltagstechnologien, analogital, archive, ästhetik, ausstellungen, bild & imagination, digitale kultur, displays, fotografie, kommunikation, kulturgeschichte, kunst & gesellschaft, kunst & medien, kunst & öffentlichkeit, kunst & wissenschaft, materielle kultur, netzkulturen, objekte/sachen/dinge, repräsentation, technologie, unsichtbarkeit, visuelle kultur, wahrnehmung, werkzeug, wissenskulturen