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MADE BY MACHINES. KI und/als Kunst

Fachwissenschaftliche Vorlesung & Seminar
WS 2019/2020

018 wird ein von einer KI 'gemaltes' Bild für mehr als 400.000 Dollar bei Christie's versteigert. Bereits zwei Jahre zuvor bewerten Expert*innen mehrere Gemälde einer KI-Anwendung als qualitativ hochwertiger als solche, die von Künstler*innen auf der Art Basel gezeigt werden. Wenn lernfähige Systeme anhand von Bilddatenbanken Malerei studieren und auf dem Markt erfolgreich sein können: was bedeutet dies für die Zukunft der Kunst?

Nun ist die Idee einer Maschinenkunst alles andere als neu: 1774 präsentierte der Schweizer Uhrmacher Pierre Jaquet-Droz seine Zeichner-Automate; an die zweihundert Jahre später ließ Jean Tinguely kleine und große Maschinen zeichnen und malen. Computer und von Rechnern gesteuerte Roboter werden schon seit der zweiten Hälfte des Jahrhunderts als Zeichenmaschinen eingesetzt – heute kann jedes Kind mit wenigen Bauteilen seinen eigenen Zeichenbot basteln. Und bereits Ende der 1990er Jahre fragte die Künstlerin Cornelia Sollfrank danach, was passiert, wenn man Autorschaft an Programme delegiert.

Tatsächlich zeigt ein genauerer Blick auf die Szene: Wenn sich zeitgenössische Künstler*innen für KI interessieren, dann kann sich ein sehr viel breiteres Spektrum an Fragen und Perspektiven eröffnen als es die eingangs genannten Projekte vermuten lassen – einschließlich solcher, die sich grundlegend mit den Konsequenzen der bereits jetzt durchaus vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von "Künstlicher" bzw. "Maschineller Intelligenz" für die Gesellschaft befassen.

Vor diesem Hintergrund wollen wir uns anhand konkreter Fallstudien das Spannungsfeld von Künstlicher Intelligenz, "Künstlerischer Intelligenz" und Kunst gemeinsam erschließen.

Hintergrundinformation zum Veranstaltungskonzept und -format:

In Anlehnung an das bekannte Kinderspiel lädt die Veranstaltung dazu ein, das Feld der visuellen Kultur im Spannungsfeld von Sichtbarem und Unsichtbaren zu erkunden. Ausgangspunkt ist jeweils eine gemeinsame Bildbetrachtung: Anhand von ausgewählten "Anschauungsobjekten" aus Kunst und Wissenschaft, Populär- und Alltagskultur werden exemplarische Sondierungen vorgenommen — und in diesem Zuge auch Grundbegriffe, Theorien und Methoden vorgestellt, die für die Auseinandersetzung mit der visuellen Kultur von Relevanz sind.

In diesem Zuge werden nicht allein mögliche Bedeutungsschichten einzelner Bilder freigelegt und im Kontext der jeweiligen Produktions-, Publikations- und Rezeptionszusammenhänge erschlossen. Besonderes Interesse gilt beispielsweise auch den Austauschprozessen zwischen verschiedenen Bereichen der visuellen Kultur und mit anderen kulturellen Feldern sowie dem historischen Horizont ästhetischer und gesellschaftlicher (Bild-)Praktiken der Gegenwart. Dies schließt auch Ortstermine in Institutionen sowie im öffentlichen Raum ein.

Hinweise:
Literatur und Ressourcen zum Thema werden in der Veranstaltung sowie im Semesterapparat zur Verfügung gestellt.

Metadaten:
Wintersemester 2019/2020
"Ich sehe was, was Du nicht siehst" – Bild-Lektüren zur Visuellen Kultur
Fokus: MADE BY MACHINES. KI und/als Kunst
V | S (2 SWS) — Mi 10-12 — Sophienstr. 1-3, Raum: 206 und Ortstermine
FWI / FW II / L2-KU-M4 / L5-KU-M4 / L3-KU-M5 / L3-KU-M6 / L3-KU-M9 (3 CPs)
BA/NF KMKB M4 (2 CPs) | BA/NF KMKB M6 (V: 2 CPs | S: 3 CPs) | MA KMKB M1 (V: 2 CPs |
S: 5 CPs) | MA KMKB M3ab (S FW: 3+3 CPs) | MA KMKB M6ab (S FW: 3+3 CPs) | MA KMKB M 7
(V: 2 CPs | S: 3 CPs + MP: 3 CPs) | MA Ästhetik | MA Curatorial Studies | Gender Studies | Andere Studiengänge: Freier Wahlbereich n. Absprache

projekt: WERKZEUGWISSEN - WISSENSWERKZEUGE

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