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Gehen & Sehen: Ins Grüne – Ein Stadtspaziergang

Fachwissenschaftliches Seminar / Projektseminar

Auch wenn es so gar nicht dem Image der Mainmetropole entspricht: Frankfurt ist eine grüne Stadt. Einen wichtigen Anteil hat hieran der GrünGürtel, der sich auf über achtzig Quadratkilometern rund um die Stadt erstreckt: Mit seinen Wäldern, Äckern, Parks und Grünflächen gilt er als wichtigstes Naherholungsgebiet.

Ein anderes Bild bietet sich im Kerngebiet der Stadt. Grün ist hier sehr unterschiedlich verteilt – und unterschiedlich zugänglich: Öffentlichem Grün am Mainufer, in den Wallanlagen und Parks stehen private Gärten, Industriebrachen und versiegelte Flächen gegenüber. Diese Gemengelage ist keineswegs statisch, und auf engstem Raum stossen hier unterschiedliche Nutzungen und Nutzungsinteressen aufeinander.

Gerade dort, wo urbane Räume erheblichen Transformationen unterliegen, (Um)Baumaßnahmen auf gewachsene Strukturen treffen und Prozesse der Gentrifizierung zu beobachten sind, gilt es insofern einmal mehr zu fragen: Wem gehört die Stadt? Welche Freiräume und wie viel Grün bleiben hier für die Gemeinschaft?
Ist der Wunsch, hier öffentliches Stadtgrün und grüne Freiräume zu erhalten, zu entwickeln und zugänglich zu machen, (r)eine Utopie? Wird angesichts knapper innerstädtischer Raumressourcen perspektivisch allein der Weg aus der Stadt, in stadtnahe Gebiete wie den GrünGürtel bleiben? Wie wichtig sind – und bleiben auch in Zukunft – Wege, die unterschiedliche Zugänge zum Stadtgrün ermöglichen, verschiedenen Räume, aber auch Nutzungsinteressen gestatten und miteinander verbinden?
Welche kreativen Gestaltungsmöglichen stehen dafür zur Verfügung? Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die ästhetische, soziale und politische Wahrnehmung von Stadt und Grün in der Stadt?

Das Projektseminar greift diese Fragen auf, in dem es den Blick auf die Verbindung zwischen den Räumen und auf die Zwischenräume, auf Nischen und Residuen des Stadtgrüns, aber auch auf Zonen des Transits und der Übergänge richtet, die selbst in Bewegung in Bewegung sind.

In Zusammenarbeit mit dem GrünGürtel / Umweltamt wollen wir eine exemplarische Wegroute aus dem Stadtkern ins Grüne untersuchen, die sich vom Mainufer, das selbst als urbanes Naherholungsgebiet gilt, zum Grüngürtel erstreckt. Ausgehend vom "Gerippten" – einem Büro-Hochhaus, das als "Wahrzeichen" des "Neuen Westhafen" figuriert – über das Gutleut- und das Gallus-Viertel zum Rebstockpark.

Im Rahmen des Projektseminars soll dabei ein "Stadtspaziergang" entstehen, der unterschiedliche Perspektiven auf die Stadt und das Stadtgrün erschliesst sowie mit "Wegmarken" kenntlich macht, die zur (Wieder- und Neu-)Entdeckung von Freiräumen einladen – und dabei nicht zuletzt auf Probleme und Potentiale der Stadtentwicklung aufmerksam machen können.

Hinweise:
Die Termine für die Seminarblöcke, Arbeitsgruppen- und Plenarsitzungen, Erkundungsgänge und Ortstermine werden in der Einführung bekanntgegeben bzw. gemeinsam festgelegt.
Literatur wird in der Veranstaltung angegeben und im Semesterapparat bereit gestellt.*
Für eine methodische Vertiefung und Begleitung der Projekte bietet sich zusätzlich das Workshop-Forum MAPPING THE (IN)VISIBLE CITY an. Weitere Informationen hierzu in der Einführung.

* S.a. den bestehenden Bibliotheks-Apparat zum Projekt GEHEN & SEHEN.

Metadaten:
Sommersemester 2012
Gehen & Sehen: Ins Grüne – Ein Stadtspaziergang
Fachwissenschaftliches Seminar / Projektseminar
in Zusammenarbeit mit dem GrünGürtel / Umweltamt der Stadt Frankfurt
S (2 SWS) — Do 12-14 & Blocktermine — Sophienstr. 1-3, Raum: 206 u. Ortstermine
FW I / FW II / L2-KU-M4 / L5-KU-M4 / L3-KU-M5 / L3-KU-M6 / L3-KU-M9 (3 CP)

projekte: Biotop Stadt Frankfurt, GEHEN & SEHEN, Ins Grüne, MAPPING THE (IN)VISIBLE CITY

tags: architektur, displays, gehen, grün, mapping, mobilität, ökologie, raum, sichtbarkeit, stadt, stadtforschung, stadtlandschaften, stadtplanung, stadtspaziergang, unsichtbarkeit, urbane kulturen, urbane landschaften, urbanismus, visualisierung, wahrnehmung