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Feldforschung – Wissenschaft und Kunst

Seminar (Fachwissenschaftliches Seminar)

Unter Feldforschung wird eine Forschung verstanden, welche die geschlossenen Räume der Wissenschaft – Labor, Bibliothek und Arbeitszimmer – zeitweise verlässt, um ihre Gegenstände in deren angestammten Umfeld vor Ort zu studieren.
Ursprünglich in der Biologie beheimatet und hier zunächst vor allem als Naturbeobachtung im Vorfeld vertiefender Studien verstanden, wurde die kulturwissenschaftlich orientierte Feldforschung ab der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert zunächst in der Ethnologie und die Kulturanthropologie zu einem eigenständigen Komplex mit definiertem Methodenspektrum und begleitender Theoriebildung entwickelt. Inzwischen haben sich Methoden der Feldforschung in einer ganzen Reihe von Sozial- und Kulturwissenschaften – so auch in der Kunstpädagogik – etabliert und dabei ihrem jeweiligen disziplinären Kontext entsprechend eine weitere Ausdifferenzierung erfahren.

Schon früh haben aber auch Künstlerinnen und Künstler begonnen, sich mit Ansätzen, Methoden und Konzepten der Feldforschung zu beschäftigen, sich diese auf unterschiedliche Weise anzueignen und für ihre eigene Arbeit zu adaptieren bzw. transformieren: Während sich etwa die Surrealisten für die ethnologische Feldforschung interessierten, rückten ab den 1960er Jahren zunehmend Ansätze aus den sozialwissenschaftlichen Disziplinen in den Blick; im Zuge der Beschäftigung mit Mensch-Natur und Umweltverhältnissen einerseits sowie andererseits im Kontext einer künstlerischen Auseinandersetzung mit Verfahren der Naturwissenschaften und den mit ihnen verbundenen Biopolitiken wiederum auch jene der biologischen Feldforschung.

Vor diesem Hintergrund wird das Seminar zum einen mit den wissenschaftlichen Methoden der Feldforschung in ihren jeweiligen disziplinären Ausprägungen beschäftigen, um auf dieser Basis anhand ausgewählter Positionen der Kunst zu fragen, welche spezifischen Impulse durch künstlerische Arbeit im Feld gesetzt werden können.

Hinweise:
Literatur und Ressourcen zum Thema werden im Seminar sowie im Semesterapparat in der Bibliothek zur Verfügung gestellt.
Für Lehramtsstudierende, insbesondere mit Fächerkombination in den Didaktiken der Biologie und/oder der Humangeographie, bietet sich eine Verknüpfung mit einem Projekt für das interdisziplinäre Goethe-Schülerlabor an, das im Juni 2014 auf dem Campus Riedberg stattfinden wird. Weitere Informationen hierzu im Seminar (s. auch den Aushang zum Schülerlabor).
Weitere Möglichkeiten zu praxisorientierten Methodenvertiefung und -reflexion bieten das Projektseminar "Die Wallanlagen – Ortungen in einem Zwischen-Raum" sowie das Workshop:Forum Visuelle Kultur, das in diesem Semester zum Schwerpunkt PLACEMAKING stattfindet.
Im Juni 2014 findet zudem eine Projektwoche zusammen mit Studierenden des Seminars für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie der Universität Basel statt.

Metadaten:
Sommersemester 2014
Feldforschung – Wissenschaft und Kunst
Projektseminar (Fachwissenschaftliches Seminar)
S (2 SWS) — Di 12-14 Uhr — Sophienstr. 1-3, Raum: 206 u. Ortstermine
FW I / FW II / L2-KU-M4 / L5-KU-M4 / L3-KU-M5 / L3-KU-M6 / L3-KU-M9 (3 CP)
BANF M6 (3CPs)

projekte: Biotop Stadt Frankfurt, Ins Grüne, MAPPING THE (IN)VISIBLE CITY

tags: alltagskultur, anthropologie, audio, biologie, biowissenschaften, geographie, geschichte, geschichten & geschichte, grün, kommunikation, kulturwissenschaften, kunst & öffentlichkeit, kunst & wissenschaft, mapping, materielle kultur, medien, mobilität, orte & räume, raum, repräsentation, soziologie, stadt, topographie, unsichtbarkeit, urbane kulturen, vermittlung, visuelle kultur, werkzeug, wissenschaftsgeschichte, wissenskulturen