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"Ich sehe was, was Du nicht siehst": Wolken

Fachwissenschaftliche Vorlesung & Seminar

Als ebenso präsente wie flüchtige Himmelserscheinungen stellen Wolken für den Menschen seit je schon ein Faszinosum dar. Beredt belegt dies ihre prominente und vielfältige Präsenz in der Kultur- und Kunstgeschichte, die sich von der Antike bis in die jüngste Gegenwart erstreckt. Hier finden Wolkenbildungen nicht nur als meteorologische Phänomene ihren Niederschlag, sondern können als Künder des Numinosen und als Kunstformen der Natur, als phantastische Traumgestalten, als Spiegel der Seele und als "sensible Seismographen gesellschaftlicher Befindlichkeit" gedeutet werden. Dem entsprechend begegnen Wolken als Bildgegenstand ebenso wie als Inspirationsquelle und Katalysator künstlerischer Imagination, als Motiv und Metapher, als Medium und schließlich sogar als Material der Kunst.

Die Veranstaltung wird sich mit analogen und digitalen, medialen und materialen Wolken-Formationen in den (Bild-)Künsten, der Alltags- und Popkultur sowie der Wissenschaft befassen. Anhand exemplarischer Positionen aus Geschichte und Gegenwart soll ein breites Spektrum von Perspektiven auf die visuelle Kultur der Wolke(n) eröffnet werden, wie es sich nicht nur in den unterschiedlichen Wolken-Typen – von atmosphärischen Gebilden über Rauch- und Staubwolken bis zum "Atompilz", von der Gedankenform bis zur "Data Cloud" – widerspiegelt.

Hinweise:
Literatur und Ressourcen zum Thema werden in der Veranstaltung sowie im Semesterapparat in der Bibliothek zur Verfügung gestellt.
Möglichkeiten zu praxisorientierten Methodenvertiefung und -reflexion bietet das WORKSHOP:FORUM VISUELLE KULTUR, das in diesem Semester zum Schwerpunkt "Werkzeuge der Visualisierung – Werkzeuge der Imagination" stattfindet. Für Studierende im Haupstudium/Master-Studium besteht zudem die Option, am S | KO "Werkzeuge der Visualisierung – Werkzeuge der Imagination " (Studiengruppe WERKZEUGWISSEN – WISSENSWERKZEUGE) teilzunehmen.

Hintergrundinformation zum Veranstaltungskonzept und -format:

In Anlehnung an das bekannte Kinderspiel lädt die Veranstaltung dazu ein, das Feld der visuellen Kultur im Spannungsfeld von Sichtbarem und Unsichtbaren zu erkunden. Ausgangspunkt ist jeweils eine gemeinsame Bildbetrachtung: Anhand von ausgewählten "Anschauungsobjekten" aus Kunst und Wissenschaft, Populär- und Alltagskultur werden exemplarische Sondierungen vorgenommen — und in diesem Zuge auch Grundbegriffe, Theorien und Methoden vorgestellt, die für die Auseinandersetzung mit der visuellen Kultur von Relevanz sind.

In diesem Zuge werden nicht allein mögliche Bedeutungsschichten einzelner Bilder freigelegt und im Kontext der jeweiligen Produktions-, Publikations- und Rezeptionszusammenhänge erschlossen. Besonderes Interesse gilt beispielsweise auch den Austauschprozessen zwischen verschiedenen Bereichen der visuellen Kultur und mit anderen kulturellen Feldern sowie dem historischen Horizont ästhetischer und gesellschaftlicher (Bild-)Praktiken der Gegenwart. Dies schließt auch Ortstermine in Institutionen sowie im öffentlichen Raum ein.

Metadaten:
Sommersemester 2016
"Ich sehe was, was Du nicht siehst" – Bild-Lektüren zur Visuellen Kultur
Fokus: Wolken
V | S (2 SWS) — Mi 10-12 — Sophienstr. 1-3, Raum: 206 und Ortstermine
FWI / FW II / L2-KU-M4 / L5-KU-M4 / L3-KU-M5 / L3-KU-M6 / L3-KU-M9 (S: 3 CPs)
BA/NF M6 (V: 2 CPs | S: 3 CPs)

tags: alltagskultur, analogital, ästhetik, bild & imagination, digitale kultur, displays, film, fotografie, informatik, kulturgeschichte, kunst & medien, kunst & wissenschaft, kunstgeschichte, kunsttheorie, natur, optik, physik, repräsentation, sehen, topologie, unsichtbarkeit, video, vision, visuelle kultur, wahrnehmung, zeit