2025-09-06
Im Neues-Blog wurden zum Thema 'Gesundheitliche Schäden durch Atomanlagen'01– schon einige Beiträge veröffentlicht, zuletzt in 'Frage an Radio Eriwan: Atomkraft – ja bitte?'02.
Im Wirtschaftsteil der ZEIT N° 45 vom 4.11.2021, S. 27 hatte die Autorin Petra Pinzler erklärt, Atomkraftwerke rechneten sich ökonomisch nicht und behinderten den Ausbau grüner Energie. Die Atomkraft sei keine nebenwirkungsfreie Energiewundertechnologie. Zudem koste eine Kilowattstunde Atomstrom 13 - 20 Cent (ohne Versicherung und Entsorgung).
Vier Jahre später wird sie von EnBW implizit bestätigt. EnBW (EnBW Energie Baden-Württemberg AG) hatte drei Atomkraftwerke (AKW; im Schöndeutsch der Betreiber und Befürworter Kernkraftwerke) betrieben: Bis 2005 in Obrigheim (Entsorgung des Wärmemülls: Neckar), bis 2011 in Philippsburg (Entsorgung des Wärmemülls: Rhein) und bis zum 15.04.2023 in Neckarwestheim (Entsorgung des Wärmemülls: Neckar). EnBW kennt also aus eigener Erfahrung Kosten und Nutzen. Im Beitrag 'Mehr Kosten als Nutzen: Drei Gründe, warum Atomkraft keine wirtschaftliche Alternative ist' bezieht EnBW nun Stellung zu der Forderung, wieder AKW zu bauen oder abgeschaltete wieder in Betrieb zu nehmen03. Wir zitieren folgende Argumente:
Schließlich geht EnBW noch auf die von Befürwortern der AKW-Technik immer wieder diskutierten Small Modular Reactors (SMRs), also kleinere und modular konzipierte Atomkraftwerke, ein:
Diese Technologie sei 'weder neu noch (energie)wirtschaftlich derzeit attraktiv'. Die Bauzeiten seien lang einschließlich der bei den großen AKW bisher üblichen Verzögerungen und Kostensteigerungen. Die Strompreise schätzt EnBW auf 21 bis 58 Cent pro kWh.
Die niedrigsten Erzeugungskosten für Strom erziele Photovoltaik mit 4,1 bis 14,1 Cent pro kWh.
Letzte Überprüfung: 2025-09-06
01 https://www.kuni.org/h/neues/thema/oekologie-und-
zukunftssicherung/gesundheitliche-schaeden-durch-
atomanlagen | www.kuni.org/to/h4TRr
02 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/2883151#einz
elbeitrag | www.kuni.org/to/hMwRr
03 https://www.enbw.com/unternehmen/themen/klimaschu
tz/kernkraft-kosten.html | www.kuni.org/to/hpfRr
2025-07-25
Zu dieser Frage gibt es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen einer Klinik und ihren Angestellten, z. B. Oberärztinnen und Oberärzten. So hatte eine Klinik in Niedersachsen im Bereitschaftdienst eine Zeitvorgabe von 30 Minuten gesetzt. Dagegen hat der Marburger Bund Lv Niedersachsen erfolgeich geklagt01:
Bei einer Zeitvorgabe von 30 Minuten sei der Arbeitnehmer faktisch gezwungen ist, sich in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes aufzuhalten, um die Arbeit bei Bedarf fristgerecht aufnehmen zu können; zumal er nicht nur in der Klinik ankommen müsse, sondern innerhalb der Zeitvorgabe am Patienten verfügbar sein solle, was vorherige Umkleide- und Wegezeiten somit miteinschließe… Mit dieser Eintreffzeit habe der Arbeitgeber die örtliche Beschränkung, wie sie für den Normal- und Bereitschaftsdienst typisch sind, lediglich durch den Faktor Zeit ersetzt.
Wir gratulieren der Rechtsanwältin Sarah Steenken vom Marburger Bund Lv Niedersachsen zu ihrem Erfolg; auch wenn der Arbeitgeber in Berufung gegangen ist.
Letzte Überprüfung: 2025-07-25
01 https://www.marburger-bund.de/niedersachsen/press
emitteilung/marburger-bund-erwirkt-urteil-zur-ruf
bereitschaft | www.kuni.org/to/3h9Rr
2024-12-19
Mit dem neunundzwanzigsten Gesetz zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (29. BAföGÄndG) ist die PJ-Aufwandsentschädigung vom bisher 812 € auf jetzt 835 € angehoben worden 01.
Die Änderung ist die Summe aus der Anhebung für den "Grundbedarf" vom 452 € auf 475 € und der "Wohnpauschale" von 360 € auf 380 €.
Aus diesem Anlass möchten wir an die erhebliche Differenz zur Forderung des Deutschen Ärztetages nach einer Aufwandsentschädigung in Höhe eines Referendariatsgehaltes erinnern (Beschlussprotokoll des 108. Deutschen Ärztetages 2005(!), S. 48).02. Dieses ist vom Bundesland abhängig. Eine Tabelle hat z. B. die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bereitgestellt, die eine Anhebung für überfällig bezeichnet.03
Letzte Überprüfung: 2024-12-19
01 https://www.recht.bund.de/bgbl/1/2024/249/VO.h
tml | www.kuni.org/to/FQfRP
02 https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_
upload/_old-files/downloads/Beschluesse108.pdf | www.kuni.org/to/nMwRQ
03 https://www.gew.de/vorbereitungsdienst/bezahlung-
im-vorbereitungsdienst | www.kuni.org/to/nS7RQ
2024-03-21
Für das praktische Jahr für Medizinstudierende (PJ) gibt es eine in der Approbationsordnung festgelegte maximale Aufwandsentschädigung vom 812 €; unverändert seit dem 1.08.2022(!)01. Bei einer Wochenarbeitszeit von 38,5h errechnet sich ein Stundenlohn von nur 5,27 €! Dieser krasse Wert, der an sich schon eine Ausbeutung signalisiert, wird in vielen Kliniken noch dadurch unterboten, dass im Extremfall nur ein kostenloses Mittagessen auf der Habenseite steht. Diese Verhältnisse werden dadurch gerechtfertigt, dass im PJ nicht die Arbeit im Vordergrund stünde, sondern die Ausbildung. Wer das glaubt, hat die Berichte der Studierenden in PJ-Bewertungsprotal PJ-Ranking02 nicht gelesen. In unseren Listen 'Aufwandsentschädigung im PJ'03 gibt es einen Überblick zum Notenspektrum der Bewertungen.
Die Bewertungen sind vor allem für die Universitätskliniken immer wieder verheerend. Das ist der Grund, warum Sie zu diesem Thema bilanzierende Beiträge lesen können, wie 'Gibt es was Neues im Ausbeutungstrainingslager PJ'04 und 'Frage an Radio Eriwan: Höhere PJ-Aufwandsentschädigung, niedrigere Qualität?05'
Es finden sich darüber hinaus Berichte der Studierenden, in denen explizit eine als krass wahrgenommene Ausbeutung geschildert werden. Zitiert werden hier Berichte, wenn der Berichtszeitraum (Ende des Tertials) drei Jahre und weniger zurück liegt. Die betroffenen Universitätskliniken und Lehrkrankenhäuser werden mit dem Symbol
gekennzeichnet.
Anmerkung: Gegen Ende 2024 ist der maximale Betrag um 2,8 % auf 855 € angehoben worden06, was natürlich die Aussage dieses Beitrags nicht ändert.
Letzte Überprüfung: 2025-03-29
01 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/2920321#einz
elbeitrag | www.kuni.org/to/6WSRP
02 https://www.pj-ranking.de/ | www.kuni.org/to/n8Lb
03 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/396#einzelbe
itrag | www.kuni.org/to/BwdR6
04 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/2882521#einz
elbeitrag | www.kuni.org/to/zztRP
05 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/334#einzelbe
itrag | www.kuni.org/to/wv6RC
06 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/2920970#einz
elbeitrag | www.kuni.org/to/B2MRr
2024-02-06, aktualisiert: 2025-10-19
"Auch das noch! Chirurginnen werden knapp" titelte die ZEIT No 6 vom 1. Februar 2024 S. 28. und zitiert die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (dvmd): Es herrsche eine hohe Arbeitsbelastung, gepaart mit einem "misogynen und sexistischen Klima" und "längst überholten Rollenbildern", nachzulesen im "Berufsmonitoring Medizinstudierende 2022 – Ergebnisse einer bundesweiten Befragung (durch die Universität Trier) (Stand: 31.12.2023, PDF mit 8.3 MB).01
Besonders abschreckend scheint sich das Pflichttertial Chirurgie im Praktischen Jahr (PJ) auszuwirken: Die Option, chirurgisch tätig zu werden, zu Beginn des Medizinstudiums immerhin von 35% genannt, schmilzt nach dem PJ in diesem Fach auf nur noch 19%!
Das war ein Anlass, in PJ-Ranking.de nach Berichten über Sexismus und Frauenfeindlichkeit zu suchen. Zitiert werden Berichte, wenn der Berichtszeitraum (Ende des Tertials) drei Jahre und weniger zurück liegt.
So überschaubar die folgende Liste ist, jede Erfahrung mit Sexismus ist eine zu viel! Deshalb werden in den Listen "Aufwandsentschädigung im PJ" die betroffenen Universitätskliniken und Lehrkrankenhäuser mit dem Symbol
gekennzeichnet.
Letzte Überprüfung: 2024-02-25
01 https://www.kbv.de/media/sp/Berufsmonitoring_Medi
zinstudierende_2022.pdf | www.kuni.org/to/n4VRP
2023-12-22
Die biografischen Daten sowie die Tätigkeiten seines Ehrenmitglieds für die Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Landesverband Hessen (MB Hessen), hat ein Beitrag des MB Hessen in vollem Unfang gewürdigt01
Mit Dr. Wolfgang Furch habe ich mehr als zwei Jahrzehnte im geschäftsführenden Vorstand und Landesverbandsvorstand der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Landesverband Hessen (MB Hessen) zusammengearbeitet. Zu den vielen gemeinsamen Stunden kamen noch weitere Stunden mit Vorbereitungen auf die Delegiertenversammlungen der Ländesärztekammer Hessen. Ich möchte deshalb mit diesem Nekrolog meine persönlichen Eindrücke und Erinnerungen schildern.
Furch war überzeugend stark und aktiv mit seinem Glauben verbunden:
Schon 1960 arbeitete er fünf Jahre als Diakon (Mitglied des Kirchenvorstands) in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde, der er auch später weiter aktiv verbunden geblieben ist.
Eine Artikelserie in einer kirchlichen Zeitung zur "Abtreibung im Urteil eines christlichen Arztes" 1979 führte zu einem starken Leserbriefecho und ein Jahr später zur Gründung der "Freikirchlichen Initiative für das Leben – pro vita", heute PROVITA Stiftung02.
Die Mitveranstaltung eines Seminars zur In-vitro-Fertilisation (IVF) mündete in die Herausgabe des Seminarberichts "Es wird ein Mensch gemacht…". Ein weiteres Buch aus persönlicher Betroffenheit eines Gynäkologen mit der Problematik der Abtreibung trug den Titel "Abtreiben – eine Lösung?" (Alle Bücher Furchs stehen noch in Bibliotheken oder antiquarisch zur Verfügung03)
1986 hatte ich veranlasst, dass der MB Hessen seinen Vorsitzenden zum 50. Geburtstag mit einem Symposium in der Akademie für Ärztliche Fort- und Weiterbildung Bad Nauheim zu diesem Thema ehrte. Damals war auch der Vorsitzende des MB Bundesverbands Jörg-Dietrich Hoppe04 unser Gast.
Die Beschäftigung Furchs mit medizinischer Ethik spiegelt sich auch in zahlreichen Redebeiträgen zu Themen wie Abtreibung, Euthanasie, Berufsordnung und in-vitro-Fertilisation (IVF) auf den Deutschen Ärztetagen und nicht zuletzt in den beiden Teilen eines Beitrags "Medizinische Ethik weltweit in Gefahr" im Deutschen Ärzteblatt wider05 und 06.
Was für eine Gesellschaft, in der Frauen fürchten müssen, so alleine gelassen zu werden, dass sie über einen Abbruch der Schwangerschaft nachdenken oder sich sogar psychisch dazu genötigt sehen?
Das Bild wäre unvollständig ohne die Erwähnung seiner Tätigkeit im Umweltschutz als Mitglied des Deutschen Bundes für Vogelschutz mit Anlage eines großen Amphibien- und Libellenteichs, Überwachung des Naturschutzgebiets "Salzwiesen von Wisselsheim", Kauf von Grundstücken für Zwecke des Naturschutzes und Erschließung neuer Biotope07.
Unvergessen seine tiefe Erschütterung, als wir gemeinsam im WWW das Bild eines von Ölpest geschädigten Vogels betrachteten.
Was für eine Gesellschaft, die das Gebot der 'Wirtschaftlichkeit' hindert, einen Lastkraftwagen so zu sichern, dass niemand überfahren werden kann. Der jähe Tod Wolfgang Furchs, nachdem er im Rollstuhl auf einem Zebrastreifen vor den Augen seiner Gattin von einem Lkw überfahren wurde08, schneidet mir ins Herz.
Letzte Überprüfung: 2023-12-22
01 https://www.marburger-bund.de/hessen/meldungen/mb
-hessen-trauert-um-ehrenmitglied | www.kuni.org/to/7xFRP
02 https://www.provita-stiftung.de/ | www.kuni.org/to/7PtRP
03 https://www.justbooks.de/search/?lang=de&mode=bas
ic&destination=de&st=sr&author=Furch%2C+Wolfgang | www.kuni.org/to/WBRRP
04 https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%B6rg-Dietrich_
Hoppe | www.kuni.org/to/WnbRP
05 https://www.aerzteblatt.de/archiv/178159/Medizini
sche-Ethik-weltweit-in-Gefahr | www.kuni.org/to/WxBRP
06 https://www.aerzteblatt.de/archiv/178137/Medizini
sche-Ethik-weltweit-in-Gefahr-(Fortsetzung-aus-He
ft-51-und-Schluss) | www.kuni.org/to/WPMRP
07 https://natureg.hessen.de/resources/recherche/Sch
utzgebiete/RPDA/M_PLAN/4039.pdf | www.kuni.org/to/WfXRP
08 https://www.hessenschau.de/panorama/toedlicher-un
fall-in-bad-nauheim-rollstuhlfahrer-auf-zebrastre
ifen-von-lkw-erfasst-v1,kurz-lkw-rollstuhlfahrer-
100.html | www.kuni.org/to/Wv3RP
2023-11-30
In unseren Positiv-Listen Kita mit Krankenhaus geben wir die Öffnungszeiten an, für berufstätige Eltern eine sehr wichtige Information. Neben ?-??h für unbekannte Öffnungszeiten können Sie auch x-xxh lesen. Warum?
In unseren Listen mit Links gibt es nahezu 10.000 Links, die aktuell sein sollen. Das ist händisch unmöglich. Deshalb werden sie regelmäßig per Programm überprüft, das die in einer Datenbank hinterlegten Angaben mit denen im Link vergleicht und bei Übereinstimmung das mit 'Mouse-over' sichtbare 'Prüfdatum' aktualisiert. Fehlt sie, meldet das Programm das für eine Einzel-Prüfung, aus Gründen der Zeitökonomie ebenfalls mit einem Programm.
Liefert eine Webseite die Daten nur mit aktiviertem Javaskript, sind sie per Programm nicht überprüfbar. Im Gegensatz zu tatsächlich in der verlinkten Webseite fehlenden Angaben (?-??h) können Interessierte (nach Aktivierung von Javaskript, das Viele aus Gründen der Sicherheit im Browser deaktiviert haben) die Öffnungszeiten auslesen.
Auch wenn eine Kommune Öffnungszeiten eigener Kitas lediglich in einem Kitafinder ohne Permalink anzeigt, sind diese per Programmn nicht überprüfbar und mit x-xxh gekennzeichnet. Das gilt auch für Kitas, die Ihre Öffnungszeiten als Grafik präsentieren.
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2023-07-18
Die Demonstration findet am Mittwoch, 19.07.2023, beginnend um 10:30h ab Bahnhof Gießen statt.
Weiteres dazu in der PM des MB-Landesverbandes Hessen01
Die Forderung "bundesweite Aufwandsentschädigung mindestens in Höhe des BAföG-Höchstsatzes" ist noch bescheiden, schließlich hat der 108. Deutsche Ärztetag eine Aufwandsentschädigung in Höhe eines Referendariatsgehaltes gefordert. Wir berichteten hier02.
Zeichnen Sie bitte auf jeden Fall die Online-Petition "Ausbildung statt Ausbeutung: Endlich ein #fairesPJ im Medizinstudium!" des bvmd (Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V.)03
Nicht zuletzt empfehlen wir unsere Listen "Aufwandsentschädigung im PJ: Klassengesellschaft", in denen Sie in jedem Bundesland Lehrkrankenhäuser in der "Premium-Klasse" mit einer maximalen Aufwandsentschädigung finden04
Letzte Überprüfung: 2023-07-18
01 https://www.marburger-bund.de/hessen/pressemittei
lung/fuer-ein-faires-pj | www.kuni.org/to/6SgRP
02 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/2920321#einz
elbeitrag | www.kuni.org/to/6WSRP
03 https://www.openpetition.de/petition/online/ausbi
ldung-statt-ausbeutung-endlich-ein-fairespj-im-me
dizinstudium | www.kuni.org/to/VRbRP
04 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/396#einzelbe
itrag | www.kuni.org/to/BwdR6
2023-03-21
Im Prinzip Nein.
Nur so ist zu erklären, dass Gewerkschaften, die Beschäftigte im Gesundheitswesen vertreten, in den Tarifauseinandersetzungen 2023 zu Arbeitskampfmaßnahmen aufrufen:
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, eine Vertretung nichtärztlicher Berufe in Krankenhäusern, ist mit dem Angebot der kommunalen Arbeitgeber so unzufrieden, dass sie im März zu Streiks aufgerufen hat, z.B. in Kliniken des Ruhrgebiets (Quelle inzwischen im Netz nicht mehr erreichbar).
Die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA) hat die Ärztegewerkschaft Marburger Bund brüskiert, in dem sie bei der ersten Verhandlungsrunde noch nicht einmal ein konkretes Angebot vorgelegt hat01! Auch in anderen Tarifbereichen werden die Verhandlungen als extrem zäh bewertet, so dass der Marburger Bund sich gezwungen sah, im März zu Warnstreiks aufzurufen02.
Frage an Radio Eriwan: Ist denn der ärztliche Nachwuchs in Krankenhaus und niedergelassener Praxis gesichert?
Im Prinzip Nein.
Schon die Demografie verheißt nichts Gutes, sondern wird zu einer deutlichen Verschärfung des Ärztmangels führen03.
Dabei sind die Pläne, den Arztberuf vorzeitig aufzugeben, noch nicht eingerechnet. Das gilt fürs Krankenhaus04 genauso wie für die Praxis der Niedergelassenen (Quelle inzwischen im Netz nicht mehr erreichbar).
Frage an Radio Eriwan: Ist wenigstens die Forderung nach mehr Medizin-Studienplätzen unstrittig?
Im Prinzip Nein.
Der Medizinische Fakultätentag (MFT) "steht Forderungen nach einer Erhöhung der Studienplatzzahlen im Fach Medizin zur Bekämpfung des Ärztemangels in Deutschland kritisch gegenüber"05
Dabei übersteigt die Zahl der Bewerbenden die Anzahl der Zulassungen bei weitem. Die Folge ist u.a. eine extreme soziale Schieflage, denn Alternativen zu den deutschen öffentlichen Hochschulen kosten enorme Summen06
Letzte Überprüfung: 2024-07-19
01 https://www.marburger-bund.de/bundesverband/press
emitteilung/enttaeuschende-auftaktrunde-vka-ergeh
t-sich-allgemeinplaetzen | www.kuni.org/to/d8qRk
02 https://www.marburger-bund.de/bundesverband/press
emitteilung/am-dienstag-ganztaegiger-aerzte-warns
treik-neun-bundeslaendern | www.kuni.org/to/dpfRk
03 https://aerztestellen.aerzteblatt.de/de/redaktion
/nachwuchs-gefragt-knapp-die-haelfte-der-aerztinn
en-und-aerzte-50 | www.kuni.org/to/dVWRk
04 https://www.spiegel.de/spiegelspecial/a-479185
.html | www.kuni.org/to/dqPRk
05 https://medizinische-fakultaeten.de/medien/presse
/mehr-studienplaetze-in-der-medizin-keine-loesung
-fuer-kuenftige-herausforderungen-des-gesundheits
systems/ | www.kuni.org/to/FwxRk
06 https://www.praktischarzt.de/medizinstudium/mediz
instudium-kosten/ | www.kuni.org/to/FMDRk
2022-07-28
Angehoben wurden im 27. BAföGÄndG die Beträge für den "Grundbedarf" von 325 € auf 360 € und für die "Unterkunft" von 427 € auf 452 €.01
Bei allen Krankenhausträgern, die implizit oder explizit angeben, den "BAFöG-Höchstsatz" zu zahlen, oder sogar noch veraltete Beträge erwähnen, sollten die Studierenden auf den ab 1.08.2022 geltenden Betrag hinweisen.
Nicht zuletzt sei auf die erhebliche Differenz zur Forderung des Deutschen Ärztetages nach einer Aufwandsentschädigung in Höhe eines Referendariatsgehaltes hingewiesen (Beschlussprotokoll des 108. Deutschen Ärztetages 2005, S. 48).02. Dieses ist vom Bundesland abhängig. Eine Tabelle hat z. B. die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bereitgestellt, die eine Anhebung für überfällig bezeichnet.03
Letzte Überprüfung: 2022-07-28
01 https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=
Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl122s1150.pdf#__bgb
l__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl122s1150.pdf%27%
5D__1659026386110 | www.kuni.org/to/nw3RQ
02 https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_
upload/_old-files/downloads/Beschluesse108.pdf | www.kuni.org/to/nMwRQ
03 https://www.gew.de/vorbereitungsdienst/bezahlung-
im-vorbereitungsdienst | www.kuni.org/to/nS7RQ
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