2021-11-07
Im Prinzip Ja,
wird doch den Atommeilern (im Schöndeutsch der Befürworter: Kernkraftwerken) eine geringere CO2-Freisetzung bei der Verstromung von Braunkohle oder der Verbrennung von Steinkohle zugeschrieben. Auf der Aufmacherseite des Wirtschaftsteils der ZEIT N° 45 vom 4.11.2021, S. 27 gab es dafür eine halbe Seite, die linke Hälfte war der Meinung "Atomkraft Nein, Danke!" (Zitat) zugeteilt. Dort erklärt die Autorin Petra Pinzler, Atomkraftwerke rechneten sich ökonomisch nicht und behinderten den Ausbau grüner Energie. Die Atomkraft sei keine nebenwirkungsfreie Energiewundertechnologie. Zudem koste eine Kilowattstunde Atomstrom 13 - 20 (ohne Versicherung und Entsorgung), grüner Strom aus Wind nur 3 - 8 Cent. Geld für einen Zubau neuer Atommeiler könne dann nicht mehr für den Ausbau grüner Energie zur Verfügung stehen.
Und nicht zuletzt gebe es weltweit noch kein Endlager für den Atommüll.
Da allerdings muss ihr entschieden widersprochen werden: Ein großer Teil der Radioaktivität ist schon im Endlager angekommen, unserer Umwelt! Das von den Atomkraft-Befürwortern angeführte Endlager, das es tatsächlich weltweit noch nicht gibt, bewirkt nur eine Verlangsamung der Radioaktivität auf dem Weg ins eigentliche Endlager.
Damit setzte sich ein schon 2001 ein Vortragsmanuskript auseinander(Quelle vorübergehend im Netz nicht erreichbar). Zugleich behandelt es die Verschlimmerung durch die von den Atomkraftbefürwortern als Innovation gefeierte Verbrennung von Atommüll im Atomreaktor.
Frage an Radio Eriwan: Sind die deutschen Atomkraftwerke nicht todsicher und sollten deshalb länger am Netz bleiben anstatt stillgelegt zu werden?
Im Prinzip Ja,
noch hat kein Atomkraftwerk in Deutschland oder an seinen Grenzen mit einer Kernschmelze den Weg in Richtung Grundwasser und darüber hinaus angetreten und große Teile unserer Heimat unbewohnbar gemacht. Sicherheit davor kann es jedoch erst geben, wenn alle Atommeiler stillgelegt worden sind. Allein die radioaktive Wolke nach der Kernschmelze im weit entfernten Tschernobyl hat sich über ganz Nordeuropa verbreitet; mancherorts strahlen Pilze bis heute01.
Frage an Radio Eriwan: Belegen denn nicht die Messungen der Betreiber eine so geringe Freisetzung von Radioaktivität im Normalbetrieb der Atomkraftwerke, dass sie keinen Schaden anrichten können?
Im Prinzip Ja,
allerdings löst die Kollektivdosis, das Produkt auch einer kleinen Dosis in einzelnen Menschen und einer großen Anzahl Betroffener, mit Sicherheit Schäden an der Gesundheit aus. Unsicher ist nur, wer wann geschädigt sein wird; übrigends überwiegend in anderen Ländern und in späteren Generationen.
Warum das so ist, kann auf einer Webseite aus 2004 nachgelesen werden, die wir wegen der erneuten Diskussion aktualisiert (Entfernung toter Links, etc.) und neu bereitgestellt haben 02.
Letzte Überprüfung: 2024-07-07
01 https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_
von_Tschernobyl | www.kuni.org/to/LZmRW
02 https://www.kuni.org/h/neues/wp-content/uploads/a
tom/atom.htm | www.kuni.org/to/9vGRP
2020-09-28
Schriften zum Download zum Thema Gesundheitliche Schäden durch
Atomanlagen ergänzt:
Herbert Begemann zum Gedächtnis
Kuni, H.: Beiträge der Hämatologie zu aktuellen Fragen des Strahlenschutzes
Vortrag beim 2. Internationalen Kongress der Gesellschaft für Strahlenschutz:
100 Jahre Röntgen: Medizinische Strahlenbelastung – Bewertung des Risikos
Berlin 1995, In: Inge Schmitz-Feuerhake, Edmund Lendfelder (Hrsg.) Proceedings,
Berichte des Otto-Hug-Strahleninstituts – MHM, Bericht Nr. 15-18 1997, S. 28-44
2. durchgesehene Auflage vom 28.09.2020 zur Online-Publikation
Frau Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake zum 85. Geburtstag
2006-04-28
Schriften zum Download zum Thema Gesundheitliche Schäden durch Atomanlagen ergänzt: Zum 20. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl Nachdruck einer vergriffenen Publikation über eine Reihenuntersuchung im Mai 1986.
∨
2005-02-28
Veröffentlichungen und Schriften zum Download zum Thema Gesundheitliche Schäden durch Atomanlagen ergänzt: Mensch und Technik I: Atomenergie und Radioaktivität – Syndrom einer nicht-nachhaltigen Entwicklung
∨
2003-10-23
Schriften zum Download zum Thema Gesundheitliche Schäden durch Atomanlagen ergänzt:
Re.: Leukaemia and lymphoma mortality in the vicinity of nuclear power stations in Japan, 1973 – 1987, Letter to the editor
∨