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RAUMSTATION: Denkmal für die namenlose Architektin

Workshop:Forum – Reihe RAUMSTATION

Ein Workshop von und mit missing icons | knobloch + vorkoeper

Denkmal für die namenlose Architektin
Konzeption eines Kunst-am-Bau-Wettbewerbs für das von Oswald Mathias Ungers nach überzeitlichen und universal gültigen Prinzipien konzipierte Deutsche Architekturmuseum, in dem Unerwartetes, Verunklärendes, Unordnung oder Fülle keinen Raum haben.

Das Gebäude des DAM ist das durchbuchstabierte Programm eines Architekten, der seine eigene Theorie zu überzeitlichen und universal gültigen Bauprinzipien entworfen und seine Architekturpraxis auf dieser Basis entwickelt hat.

Das sich eigentlich selbst genügende, selbstreferentielle Bauwerk wird durch konzertierte Aktivitäten, d.h. über Ausstellungen mit begleitenden Symposien und Vermittlungsprogrammen für die Welt geöffnet. Das differenzierte Programm von "Frau Architekt" ist dafür exemplarisch. Dabei erweist sich gerade diese Ausstellung als besonders prekär im Meisterbau des Architekten: Wie jede Ausstellung vergeht sie nach ihrer Frist, während der Bau bleibt, die Architektinnen verschwinden vergessen und namenlos zwischen Buchdeckeln (Katalog). Selbst in der Ankündigung auf der Webseite der Schau finden sich ihre Namen nicht.

Hierin spiegelt sich das alte und noch aktuelle Machtverhältnis: Frauen erscheinen auch heute oft nur in von Männern gesetzten Frameworks, sind Partnerinnen oder Ex-Partnerinnen und damit – immer irgendwie anstößig – "talentierte" Nutznießerinnen berühmter Männer.
Als Mittel zur Öffnung und Erfahrbarmachung dieser komplexen und unerträglichen Abhängigkeiten greifen wir auf die Tradition der "Kunst am Bau" zurück und entwickeln gemeinsam mit den Workshopteilnehmer/innen ein Konzept und erste Ideen für einen ortspezifischen Kunstwettbewerb am DAM. Gesucht wird ein "Denkmal für die namenlose Architektin", gesucht wird eine Kunst, die im Ungers-Bauwerk einen unbekannten, offenen und anstößigen Raum entstehen zu lassen vermag, der u.a. über die Rolle von Frauen in der Architektur zu Denken gibt.

missing icons | knobloch + vorkoeper
2017 gründeten Andrea Knobloch und Ute Vorkoeper das Label missing icons, das sie seit 2013 durch Beteiligungen an Kunst-am-Bau-Wettbewerben, Ausstellungen und Kunstprojekten im öffentlichen Raum entwickelt haben. Zuletzt realisierten sie das Wandreliefbild "Anomalia (Black Hole)" an der Technischen Hochschule in Regensburg. Im nächsten Jahr inszenieren sie mit "Rolihlahla, Troublemaker, Unruhestifter" einen Rohdiamanten auf dem Nelson-Mandela-Platz in Nürnberg.
Mehr unter www.missingicons.de

Anmeldung:
Für Studierende ist die Teilnahme am Workshop kostenlos. Aus organisatorischen Gründen ist jedoch eine Anmeldung per E-Mail an frau.architekt@stadt-frankfurt.de im Vorfeld erforderlich.

Weitere Informationen zum Projekt und zur Veranstaltungsreihe im Wintersemester 2017/2017 sind auf der Projektseite der RAUMSTATION zu finden.

Metadaten:
Wintersemester 2017/2018
Workshop:Forum RAUMSTATION
Kunst und Öffentlicher Raum
Denkmal für die namenlose Architektin
Ein Workshop von und mit missing icons | knobloch + vorkoeper
in Kooperation mit dem Deutschen Architekturmuseum (DAM)
und dem Historischen Museum Frankfurt
Donnerstag, 15.02.2018 – 10 Uhr (DAM)

projekt: Raumstation

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