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Welt im Kleinen

Fachwissenschaftliches Seminar
Interdisziplinäres Seminar Visuelle Kultur & Didaktik der Biowissenschaften

Unsere Gegenwartskultur ist — insbesondere in Wissenschaft und Technik, aber auch in vielen Bereichen des Alltags — von Miniaturisierung geprägt. Datenspeicher, die um die Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts noch ganze Räume einnahmen, sind auf die Grösse einer Zigarrenschachtel geschrumpft; in vielen Bereichen finden wir winzigste Bauteile von enormer Leistungsfähigkeit. Zugleich versprechen Entwicklungen wie diejenige der Nanotechnologie Einblick in Dimensionen, die sich nicht nur dem menschlichen Auge, sondern auch dem menschlichen Vorstellungsvermögen weitgehend entziehen.
Nach wie vor bietet jedoch schon die Mikro-Ebene einen ersten Zugang zu jener "Welt im Kleinen", die nicht nur ästhetisch faszinieren und die Imagination stimulieren, sondern auch handfeste wissenschaftliche Erkenntnisse liefern kann. Was macht Mikroskopie als Bild gebendes Verfahren bis heute aktuell? Was zeigen mikroskopische Bilder — und was verschweigen sie? Welche Berührungspunkte gibt es mit benachbarten Skalen der Verkleinerung bzw. Vergrösserung — und wie finden etwaige Vermittlungen statt?

Um diesen Fragen nachzugehen, wird sich das Seminar mit beiden Dimensionen gleichermassen befassen. Aus interdisziplinärer Perspektive wird dabei insbesondere interessieren, wo und wie naturwissenschaftliche und ästhetische Zugänge ineinandergreifen — und inwiefern sie einander erhellen können.
Dabei wollen wir nicht nur einen Blick zurück auf die Spuren werfen, welche die Mikroskopie in Wissenschafts-, Kultur- und Kunstgeschichte hinterlassen hat und danach fragen, welche Rolle sie aktuell in Kunst und Wissenschaft sowie an den Schnittstellen beider Felder spielt. Zusammen mit den technischen Grundlagen mikroskopischer Verfahren sollen sowohl die Potentiale wie auch etwaige Probleme vermittelt werden, die den entsprechenden Technologien und ihrem Gebrauch im jeweiligen Kontext eignen.

Wir werden natürlich auch selbst zum Mikroskop greifen und auf diese Weise unterschiedliche Zugänge zur "Welt im Kleinen" praktisch erkunden und erproben, sie auf ihren Erkenntniswert hin untersuchen und sowohl die Vorgehensweisen wie auch die Ergebnisse in interdisziplinärer Perspektive diskutieren.

Wie immer sollen dabei von den SeminarteilnehmerInnen — individuell und/oder in Gruppenarbeit — eigene Studienprojekte erarbeitet werden. Es ist vorgesehen, die Projekte nicht nur auf der interdisziplinären Plattform ArtSciEd (www.ArtSciEd.net) online zu dokumentieren, sondern im Anschluss an das Seminar auch im Rahmen einer Ausstellung zu präsentieren.

Hinweise:
Die Termine für die Seminarblöcke, Arbeitsgruppen und Plenarsitzungen, Ortstermine und Workshop-Einheiten werden in der Einführung bekanntgegeben bzw. gemeinsam festgelegt.
Literatur wird in der Veranstaltung angegeben und im Semesterapparat bereit gestellt.

Metadaten:
Sommersemester 2012
Welt im Kleinen
Interdisziplinäres Seminar Visuelle Kultur & Didaktik der Biowissenschaften
(zusammen mit Prof. Dr. Paul W. Dierkes)
S (2 SWS) — Blocktermine — Raum: 206, Campus Riedberg (Biolab) und Ortstermine
FW I / FW II / L2-KU-M4 / L5-KU-M4 / L3-KU-M5 / L3-KU-M6 / L3-KU-M9 (3 CP)

projekte: ArtSciEd, Mikro-Makro

tags: ästhetik, bild & imagination, biologie, biowissenschaften, kulturgeschichte, kunst & wissenschaft, kunstgeschichte, laborkultur, medien, naturwissenschaft, sichtbarkeit, technologie, unsichtbarkeit, visualisierung, visuelle kultur, wahrnehmung, werkzeug, wissen, wissenschaftsgeschichte, wissenskulturen