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Prof. Dr. Verena Kuni  M. A.

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"In Vitro". Die Konjunkturen des Labors. Begriffs- und Bilderpolitik im Spannungsfeld von Kompetenzen und Konkurrenzen

Vortrags-Beitrag im Rahmen von
"Labor". Arbeitstreffen der AG Medienwissenschaft und Wissenschaftsforschung (GfM), Universität Bochum, 08.-09.04.2005

Wenn Wissenschaften nach traditionellem Verständnis "Wissen schaffen" sollen, so impliziert dies die Vorstellung von "Ordnungen des Wissens", die ihrerseits die "Ordnung der Welt" repräsentieren.(1) Anders gesagt: "Wissen schaffen" findet sich auf verschiedenen Ebenen mit "Ordnung schaffen" gleichgesetzt. Experimentell erprobt und zugleich exemplarisch realisiert wird dieser Vorgang vorzugsweise im Labor. Das Labor soll dabei nicht nur die Rahmenbedingungen für die wissenschaftliche Betrachtung und Untersuchung von Phänomenen bieten, die freilich – wie bereits Auguste Comte bemerkt hat – zunächst "durch künstliche, eigens zum Zwecke ihrer Erforschung eingerichtete Umstände mehr oder weniger modifiziert" (2), also im Labor und durch das Labor selbst erzeugt werden müssen.(3) Vielmehr kommt dem Labor als Austragungsort, Bühne und Bild eine herausragende Stellung in der Konstitution, Repräsentation und Vermittlung, der Produktion und Reproduktion von "Wissenschaft" zu.(4) Diese Funktionen fallen weniger unmittelbar zusammen, als sie verschiedene – historisch, gesellschaftlich und disziplinär durchaus unterschiedlich konfigurierte – Schnittstellen aufweisen.

Anhand von ausgewählten (Bild-)Beispielen aus Popkultur, Kunst- und Wissenschaftsgeschichte will der Beitrag die aktuellen Konjunkturen mit Blick auf die visuelle Bedeutungsproduktion untersuchen und zur Diskussion stellen.

(1) Vgl. grundlegend Michel Foucault: Die Ordnung der Dinge, Frankfurt a. M. 12:1993 (OA: Les mots et les choses, Paris 1966).
(2) Vgl. Auguste Comte: Cours de philosophie positive, Bd. II, Paris 1908; hier zit. n. Carol Armstrong: Der Mond als Philosophie. In: Diskurse der Fotografie, Hrsg. Herta Wolf, Frankfurt a. M. 2003, S. 259-383, S. 362.
(3) Vgl. u. a. Bruno Latour u. Steve Woolgar: Laboratory Life. The Construction of Scientific Facts, Princeton (1: 1979) 2:1989; desw. sehr anschaulich die Fallstudien v. Harry Collins/Trevor Pinch: Der Golem der Forschung. Wie unsere Wissenschaft die Natur erfindet, Berlin 1999.
(4) Zum Kontext vgl. die Publikationen von J. Rheinberger/M.Hagner/B.Wahrig-Schmidt, H.Schramm, L.Daston, C.A.Jones/P.Galison, B.M.Stafford, H.Holländer, M.Kemp, u.a.m.

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