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kuniver.seProf. Dr. Verena Kuni M. A.
Kunst·Medien·Kultur - Theorie·Praxis·Vermittlung
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Art·Media·Culture - Theory·Practice·Transfer
Vortrag
im Rahmen der Reihe "tell me why", Galerie für zeitgenössische Kunst, Leipzig, 08.06.2000
"Heutige Künstler haben die Wahl, die Vorstellung des begnadeten, schöpferischen Subjekts, des Malerfürsten, Genies und Kunstprofessors mit sich und mit Hilfe ihrer Kunst pathetisch und oft unfreiwillig fortzusetzen oder sie können sie durch strategisches Verhalten zu parieren versuchen.", wie Peter Friese zur "Legende vom schöpferischen Subjekt im Medienzeitalter" bemerkt. Vor allem aber, so vermutet er in diesem Zusammenhang, werde es ihnen der Einzug "neuen Medientechnologien" in die Kunst ermöglichen, "bisher nicht bereitgehaltene Positionen zu besetzen" und neue Rollenmuster zu erproben.
Sollte sich auf diesem Wege vielleicht sogar eine der ältesten und hartnäckigsten Legenden, der Mythos des auserwählten Genius, das "Märchen vom Schöpfertum des Künstlers" (Max Ernst) ein für alle mal verabschieden lassen? Scheint doch die Arbeit mit elektronischen Medien nicht nur geeignet, den klassischen, in der 'Authentizität' des 'Originals' begründeten Bildbegriff nachhaltig zu erschüttern, sondern auch den Anspruch auf die Einzigartigkeit der individuellen Ausdrucksform zu hinterfragen. Und wo Künstler, Techniker und Programmierer Arbeiten gemeinsam konzipieren und realisieren, sollten "Höhere Wesen" fehl am Platze sein.
Allerdings kann Blick auf die Produktion wie auch die Rezeption vieler Künstlerinnen und Künstler auf diesem Feld rasch eines besseren belehren. Wie zu zeigen sein wird, stellt die – an klassischen Technikmythen genährte und auf entsprechende gesellschaftliche Bedürfnisse an die Kunst antwortende – zeitgenössische "Esoterik der neuen Medien" das perfekte Komplement zu jener traditionellen Auffassung der Kunstgeschichte dar, die im 'divino artista' nicht nur den rechtmässigen Erben eines 'deus artifex', sondern auch das inspirierte Medium des Numinosen sieht.
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