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ECOTOPIAFachwissenschaftliche Vorlesung & Seminar Blickt man derzeit auf Bilder, die Auskunft über den Zustand der Ökosysteme des Planeten Erde geben, dominieren zunächst einmal düstere Perspektiven. Rücksichtsloser Raubbau an knapper werdenden Ressourcen, kontaminierte Landschaften, Plastikmüll und Technikschrott, Überbevölkerung und -besiedelung, eine rasant schwindende Artenvielfalt, die Konsequenzen des Klimawandels künden von einer nachhaltigen Zerstörung von Lebensräumen. Insofern verwundert es wenig, dass in der Populärkultur und in den Künsten der Gegenwart neben eindrucksvollen Dokumentationen der Missstände des ausgehenden Anthropozäns vor allem Öko-Dystopien begegnen. Zugleich zeugen zahlreiche aktuelle Projekte nicht nur von einem wachsenden Problembewusstsein und einem neuen Interesse an ökologischen Fragen, sondern auch vom Wunsch, Alternativen zu entwickeln. Dabei wiederum werden nicht selten Stränge wieder aufgenommen und weitergeführt, die sich – ebenso wie einige der Bilder und Modelle, die sie vermitteln sollen – bis in die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhundert, teils sogar bis in jene Dekaden des ausgehenden neunzehnten Jahrhunderts zurückverfolgen lassen, in die wir gemeinhin den Beginn der Moderne datieren. Vor diesem Hintergrund scheint es besonders interessant, alte und neue Ökotopien einerseits in ihrem jeweiligen zeithistorischen, gesellschaftlichen und politischen, technologischem und kulturellen Kontext zu situieren, andererseits aber auch vergleichend zu betrachten – und zu fragen, wie sich ein solcher Blick zurück nach vorn weiterführend fruchtbar machen lässt. Hinweise: Hintergrundinformation zum Veranstaltungskonzept und -format: In Anlehnung an das bekannte Kinderspiel lädt die Veranstaltung dazu ein, das Feld der visuellen Kultur im Spannungsfeld von Sichtbarem und Unsichtbaren zu erkunden. Ausgangspunkt ist jeweils eine gemeinsame Bildbetrachtung: Anhand von ausgewählten "Anschauungsobjekten" aus Kunst und Wissenschaft, Populär- und Alltagskultur werden exemplarische Sondierungen vorgenommen — und in diesem Zuge auch Grundbegriffe, Theorien und Methoden vorgestellt, die für die Auseinandersetzung mit der visuellen Kultur von Relevanz sind. In diesem Zuge werden nicht allein mögliche Bedeutungsschichten einzelner Bilder freigelegt und im Kontext der jeweiligen Produktions-, Publikations- und Rezeptionszusammenhänge erschlossen. Besonderes Interesse gilt beispielsweise auch den Austauschprozessen zwischen verschiedenen Bereichen der visuellen Kultur und mit anderen kulturellen Feldern sowie dem historischen Horizont ästhetischer und gesellschaftlicher (Bild-)Praktiken der Gegenwart. Dies schließt auch Ortstermine in Institutionen sowie im öffentlichen Raum ein. Metadaten: |