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Die Wallanlagen. Ortungen in einem Zwischen-Raum

Projektseminar (Fachwissenschaftliches Seminar)

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Gelände kurz zuvor geschliffenen ehemaligen Wehrbefestigung des alten Frankfurt in eine öffentliche Parkanlage umgestaltet, die den nordmainisch gelegenen Stadtkern ringförmig umzieht. Das 1827 erlassene und bis heute gültige "Wallservitut", das gravierende bauliche Eingriffe in die gut einhundert Meter breite Anlage untersagt, hat dafür gesorgt, dass die Wallanlagen den Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern bis heute als Grünzone erhalten geblieben ist.

Gleichwohl haben sich das Bild der Wallanlagen und ihre Nutzungen im Lauf der Geschichte auch gewandelt, ebenso wie sich das Bild und das Selbstverständnis der Stadt und mit ihm das Verständnis und die Nutzung öffentlicher Räume verändert haben – städtebaulich und strukturell, gesellschaftlich und politisch, ästhetisch und kulturell. Was sind die Wallanlagen heute? Welche Bedeutung besitzen sie für die Bürgerinnen und Bürger? Wie werden sie genutzt? Inwieweit spiegelt sich in der Gegenwart ihre Geschichte wieder – und wo gilt es sie möglicherweise neu zu entdecken? Welche Entwicklungen wären in Zukunft denkbar?

Diesen und weiteren Fragen wird das Projektseminar im Zuge einer ortsbezogenen Recherche nachgehen, bei der Methoden der kulturwissenschaftlichen Forschung und Feldforschung zum Einsatz kommen. Ziel ist es dabei, ein Netzwerk von Wegpunkten zu erarbeiten, die historische und aktuelle Situationen und Optionen der öffentlichen Nutzung markieren bzw. wahrnehmbar werden lassen. Diese Wegpunkte werden auf einer Projektkarte eingetragen, so dass im Zuge von Passagen oder auf Spaziergängen durch die Wallanlagen an ihnen Station gemacht werden kann (WEGEN:WALLANLAGEN). Parallel dazu besteht die Möglichkeit, an einem Repertoire von Werkzeugen der Vermittlung zu arbeiten, die bei gemeinsamen Spaziergängen zum Einsatz kommen können (WEGEN: WALLANLAGEN | KIOSK MOBIL – Semesterschwerpunkt MITTEL(N): VOR ORT).

Das Projekt entsteht in Kooperation mit dem Historischen Museum/Stadtlabor unterwegs und ist Teil des "Stadtlabor unterwegs: Wallanlagen", das von Mai bis September 2014 in den Wallanlagen stattfindet.

Hinweise:
Literatur und Ressourcen werden im Seminar bekannt gegeben und im bereits bestehenden Semesterapparat in der Bibliothek zur Verfügung gestellt.
Es besteht die Option, im Juni an einer gemeinsamen Projektwoche mit Studierenden der Universität Basel (Kulturanthropologie) teilzunehmen. Ein Gegenbesuch im Zuge einer Exkursion nach Basel ist vorgesehen.
Weitere Möglichkeiten zu praxisorientierten Methodenvertiefung und -reflexion bieten das Projektseminar "Feldforschung – Kunst und Wissenschaft" sowie das Workshop:Forum Visuelle Kultur, das in diesem Semester zum Thema PLACEMAKING stattfindet.

Metadaten:
Sommersemester 2014
Die Wallanlagen. Ortungen in einem Zwischen-Raum
Projektseminar (Fachwissenschaftliches Seminar)
S (2 SWS) — Mi 10-12 — Sophienstr. 1-3, Raum: 206 u. Ortstermine
FW I / FW II / L2-KU-M4 / L5-KU-M4 / L3-KU-M5 / L3-KU-M6 / L3-KU-M9 (3 CPs)
Master Curatorial Studies

projekte: Biotop Stadt Frankfurt, GEHEN & SEHEN, Ins Grüne, KIOSK, MAPPING THE (IN)VISIBLE CITY

tags: agency, alltagskultur, alltagstechnologien, architektur, ausstellungen, commons, design, displays, erinnerung, gehen, grün, kommunikation, kulturgeschichte, kunst & gesellschaft, kunst & öffentlichkeit, kuratieren, kuratorische studien, mobilität, orte & räume, partizipation, raum, repräsentation, sehen, stadt, stadtspaziergang, topographie, unsichtbarkeit, urbane kulturen, urbane landschaften, visuelle kultur, wahrnehmung, zeit