2012-05-08
Diese Frage stellen sich auch Aktionäre, Anleger und Rating-Agenturen. Das beschreibt Dr. Kurt Retzlaff in "Fresenius will Rhön-Kliniken schlucken" (MBZ 06/2012 v. 04.05.12, S. 3).
Kliniken sind durch den Bundesgesetzgeber zum Bankrott verurteilt, wie der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner es kürzlich publiziert hat (wir berichteten hier). Wer in diese Geldvernichtungsmaschinen investiert, muss also spezielle Pläne haben, um unter den herrschenden Rahmenbedingungen sich und seinen Geldgebern einen Profit zu versprechen. Eine an die Klinikkette gebundene Zusatzversicherung könnte dazu ebenso zählen (wir berichteten hier) wie die Hoffnung auf einen sicheren Markt für eigene Produkte, wie es Rudolf Henke als Vorsitzender des Marburger Bund Landesverbandes NRW/RLP hier diskutiert hat.
Bevor die angestrebte Fusion der beiden privaten Klinikketten HELIOS Kliniken GmbH und RHÖN-KLINIKUM AG von den Kartellbehörden genehmigt worden ist, wird Fresenius wohl kaum über seine Strategie aufklären.
Handelsblatt.com beschreibt belegt hier seine Ansicht, dass der "Rhön-Deal … für Fresenius zur harten Nuss" werden wird.
Die betroffenen Bürger haben eine andere Sicht: Nach den Berichten der regionalen Presse um das von Rhön privatisierte Universitätsklinikum Gießen-Marburg (UKGM) herrscht quer durch alle Schichten der Bevölkerung eine große Verunsicherung, die sich nicht zuletzt in einvernehmlichen Beschlüssen politischer Gremien über alle Parteigrenzen hinweg zeigt, die Privatisierung rückgängig zu machen. Ein Krankenhaus der Maximalversorgung wird als essenzieller Bestandteil der Lebensqualität wahrgenommen. Patienten und ihre Angehörigen möchten nicht in tiefen Existenzkrisen aus den Medien erfahren, wer gerade Eigner "ihres" Krankenhauses ist.
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