Bildforschung und/als FeldforschungInterdisziplinäres Seminar & Kolloquium Feldforschung zeichnet sich dadurch aus, dass sie ihre Gegenstände in deren angestammten Umfeld vor Ort studiert. Ursprünglich in der Biologie beheimatet und hier zunächst vor allem als Naturbeobachtung im Vorfeld vertiefender Studien verstanden, wurde die kulturwissenschaftlich orientierte Feldforschung ab der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert zunächst in der Ethnologie und die Kulturanthropologie zu einem eigenständigen Komplex mit definiertem Methodenspektrum und begleitender Theoriebildung entwickelt. Inzwischen haben sich Methoden der Feldforschung in einer ganzen Reihe von Sozial- und Kulturwissenschaften etabliert und dabei ihrem jeweiligen disziplinären Kontext entsprechend eine weitere Ausdifferenzierung erfahren. Unter Visual Research wiederum versteht man Methoden der qualitativen empirischen Forschung, die sich im Wesentlichen auf bildgebende Verfahren stützen und/oder im Forschungsprozess mit Bildern arbeiten, die zur Datenerhebung und/oder als Werkzeuge genutzt werden. Dabei können sich sowohl das grundlegende Verständnis als auch das einbezogene Spektrum von Methoden und ihrer Anwendung ebenso wie die Gegenstände der Forschung je nach disziplinärer Verortung erheblich voneinander unterscheiden – vergleicht man etwa Visual Research im Design bzw. in der Designwissenschaft, in der Wirtschaftsinformatik und der Soziologie. Mit Blick auf Kulturen, in denen Bilder und Bildmedien von zentraler Bedeutung sind, scheint es nachgerade nahe liegend, nach möglichen Synergien, Kombinationen und Synthesen beider Ansätze zu fragen – sowie danach, wie sich diese in den Werkzeugkasten der Visuellen Kultur einfügen. In diesem Sinne will das Seminar-Kolloquium anhand von Fallstudien Potenziale und Probleme von Bildforschung und/als Feldforschung ausloten. Dabei wird uns nicht nur interessieren, welche Rolle entsprechende Verfahren im Kontext transdisziplinärer und im Kontext künstlerischer Forschung (Artistic Research) spielen. Sondern auch, ob und wie sie darüber hinaus für ein forschendes Lernen speziell für Bildungs- und Vermittlungsprozesse fruchtbar gemacht werden können. Die Veranstaltung ist Teil des Arbeitsprogramms der interdisziplinären FZHG-Studiengruppe WERKZEUGWISSEN – WISSENSWERKZEUGE. In jedem Semester wird ein Seminar-Kolloquium zu einem ausgewählten Schwerpunkt angeboten. Im Mittelpunkt steht eine Begriffs- und Methodenarbeit, die auf der Basis von Lektüren, Betrachtungen und Untersuchungen am Gegenstand, Demonstrationen und Diskussionen, Exkursionen bzw. Ortsterminen sowie Workshops und Gastvorträgen an der Schnittstelle von Theorie und Praxis bzw. Theorien und Praktiken vielfältige Zugänge zum Gegenstand eröffnen soll. Weiterführende Informationen zur Studiengruppe: Hinweise: Metadaten: projekte: Formate der Fotografie, WERKZEUGWISSEN - WISSENSWERKZEUGE |