2007-11-15
Das war der Titel eines Vortrages, den Thomas Maus am 12.11.07 an der Universität Marburg hielt. Einen ‘Beipackzettel zur Gesundheitskarte’ nannte er ihn im Untertitel. Zu bescheiden, wie wir meinen, denn von Qualität und Umfang her handelte es sich um eine komplette Fachinformation, die allerdings, beschriebe sie ein neu entwickeltes Arzneimittel, bewirkte, dass es wegen Unverkäuflichkeit gar nicht erst auf den Markt käme.
Der Vergleich hinkt jedoch, denn den Termin der Markteinführung dieser Anwendung hat der Gesetzgeber bereits festgelegt und das ohne Kosten-Nutzen-Analyse, ohne Kenntnis der Risiken und Nebenwirkungen und ohne das Ergebnis der Feldversuche abzuwarten. Bei diesem recht robusten Vorgehen ist vermutlich eine adäquate Beratungsresistenz der Verantwortlichen impliziert.
Umso wichtiger ist, dass die Betroffenen, Patienten wie Angehörige der Heilberufe, sich rechtzeitig über die Risiken und Nebenwirkungen aus kundiger Quelle aufklären lassen. Der Vortragende hat sehr prompt die Folien seines Vortrages zur Verfügung gestellt. Sie können sie als PDF-Datei mit Lesezeichen und Quellenverweisen einschließlich zahlreicher Links hier herunterladen (1,2 MB).
Sie werden dann lesen können, dass der Untertitel ‘Beipackzettel’ auch seine Berechtigung hat: Die Folien sind auch für Laien verständlich und wecken vermutlich bei denen, die den Vortrag nicht hören konnten, das Verlangen auf eine Einladung des Referenten.
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2006-01-21
Auch wenn heute kein Nichtrauchertag ist, macht es sich auf einer Ärzteseite gut, zur Fortbildung über das Thema 'Rauchen und seine Folgen' auf dieses Video (2,5 MB) zu verlinken.
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2005-12-01
Aus vielen arbeitsmedizinischen Untersuchungen ist bekannt, wie unfallträchtig eine Übermüdung ist. Längst sind daraus auch Konsequenzen für das Verkehrsrecht gezogen worden. Viele Krankenhausverwaltungen scheinen Ärzten jedoch eine halbgottgleiche Resistenz gegen die Folgen der Übermüdung zuzutrauen. Sonst wären Untersuchungsergebnisse, wie sie von Barger et al.01 präsentiert worden sind, wohl schwerlich möglich. Besonders bemerkenswert: Die Erhebungen wurden bei jungen Ärzten in den ersten Jahren ihrer Krankenhaustätigkeit durchgeführt, also in einer Gruppe, der eine Bewältigung des Schlafdefizits noch eher zugetraut wird als älteren. Die hier in zwei Abbildungen zusammengefassten Ergebnisse können nicht wirklich überraschen.
Abb. 1: Häufigkeit von Unfällen auf dem Heimweg nach einem Dienst von bis zu 24 Stunden oder mehr, die zu einer Einlieferung ins Krankenhaus führten, polizeilich aufgenommen wurden und/oder einen Schaden von mehr als 1.000 Dollar verursachten.
Noch drastischer waren die Unterschiede bei der Häufigkeit von Beinaheunfällen, definiert als Ereignisse, bei denen ein ernsthafter Unfall gerade noch abgewendet werden konnte. Beachten Sie den veränderten Maßstab der y-Achse!
Abb. 2: Häufigkeit von Beinaheunfällen auf dem Heimweg nach einem Dienst von bis zu 24 Stunden oder mehr.
Die Ärzte hatten im Durchschnitt 70,7 Stunden pro Woche im Krankenhaus verbracht, davon 67,4 Stunden wach. Da nur etwa 8% eine 40-Stunden-Woche hatten, dürften die meisten auch nach einer Arbeitszeit von unter 24 Stunden den Heimweg übermüdet angetreten haben.
Abb. 3: Häufigkeit von Einschlafen oder Einnicken am Steuer bei der Heimfahrt während des Fahrens oder, wenn der Verkehr zum Stillstand gekommen war, jeweils in Abhängigkeit von der Häufigkeit langer Dienste von mehr als 24 Stunden im Monat
Abb. 3 zeigt eindrucksvoll, welche Folgen ein anwachsendes Schlafdefizit auf die Gefährdung im Straßenverkehr hat.
Alle hier gezeigten Unterschiede waren statistisch signifikant.
Unter Übermüdung leidet natürlich auch vor der Heimfahrt die Qualität der ärztlichen Arbeit im Krankenhaus. Auch dazu gibt es bereits überzeugende Untersuchungsergebnisse.
Warum wir das hier referieren: Auch in Hessen gibt es noch Krankenhausverwaltungen, die Ärzten Marathondienste zumuten, mit Folgen, die nicht nur für die Patienten im Krankenhaus, sondern auch für die Verkehrsteilnehmer um das Krankenhaus herum verhängnisvoll sein können.
Lesen Sie dazu auch zur Wirkung einer Übermüdung wie eine Alkoholisierung aus einer weiteren Studie: Dienst ist Schnaps: Marathondienste beeinträchtigen Leistungsfähigkeit wie Alkohol und eine Satire …
Archivierung einer nicht mehr zugänglichen statischen Webseite des Marburger Bundes Landesverband Hessen (mbhessen.de/aktuell/unfaelle.htm)
Letzte Überprüfung: 2018-06-27
01 https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa04
1401 | kuni.org/to/8LDb
2004-06-15
Artikel zum Download zum Thema Gesundheitswesen und -unwesen bereitgestellt:
Strumaprophylaxe
(Abschrift einer Leser-Zuschrift aus der DMW von 1982, die wegen der angesprochenen Themen Vorbeugung des Kropfes, Jodversorgung und Wirksamkeit gesundheitlicher Aufklärung leider unverändert aktuell ist.)
2002-10-08
Schriften zum Download um das Thema Gesundheitswesen und -unwesen erweitert und eine ältere Publikation bereitgestellt:
Die gesundheitlichen Folgen des Umgangs mit radioaktiven Stoffen in der Medizin
Es handelt sich um einen Nachdruck, da die Publikation vergriffen ist, aber noch nachgefragt wird.
2002-10-08
Schrift zum Download zum Thema Gesundheitswesen und -unwesen aktualisiert:
Der staatliche Qualifikationsanspruch an die Ausübung der Heilkunde –
Misstrauen gegenüber "Barfußärzten", Arglosigkeit gegenüber Heilpraktikern?
2002-01-20
Veröffentlichungen und Schrift zum Download zum Thema Gesundheitswesen und -unwesen ergänzt.
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