2011-06-16
Seit 2003 führt Via medici des Thieme Verlags regelmäßig eine Umfrage unter Medizinstudierenden zum Praktischen Jahr (PJ) durch, seit 2005 alle zwei Jahre. Jetzt hat die Umfrage 2011 begonnen, für die wir hier werben wollen. Auch wenn Sie das PJ erst kürzlich absolviert haben, sind Sie bei der Umfrage willkommen.
Ein Blick auf die Ergebnisse der früheren Umfragen (eine Liste der Links finden Sie am Fuß der Ergebnisse der PJ-Umfrage 2009) befriedigt nicht nur historisches Interesse, sondern gibt auch Handlungsempfehlungen für den Marburger Bund bei seinem Einsatz für eine Verbesserung der medizinischen Ausbildung und den folgenden Semestern bei der Planung für diesen Studienabschnitt.
Der Eindruck, im PJ als billige Arbeitskraft eingesetzt zu werden, war im Tertial Chirurgie besonders ausgeprägt, weshalb wohl in den Umfragen aus 2005 und 2007 differenzierte Ergebnisse angegeben wurden. Da das Tertial Chirurgie besonders häufig im Ausland absolviert wurde, ist der eindrucksvolle Unterschied zwischen In- und Ausland belastbar. (Außer den Antwortkategorien 'immer' und 'oft' gab es noch 'manchmal' und 'nie'.) Dass der Eindruck der Ausbeutung aus Unikliniken häufiger berichtet wird als aus Lehrkrankenhäusern, korrespondiert mit im Durchschnitt durchweg besseren Bewertungen der Lehrkrankenhäusern als der Unikliniken im Portal PJ-Ranking.de.
Die Ergebnisse scheinen in diesem Fach besonders die zunehmende Verknappung der Ressourcen durch das politisch gewollte Kaputtsparen vor allem der großen Kliniken abzubilden. Denn hier setzen die häufig unaufschiebbaren Erfordernisse der Patientenversorgung besonders dramatisch die Prioritäten, bei denen die Ausbildung dann zwangsläufig in die zweite Reihe gerät.
Um keinen Blindflug in die Ausbeutung zu unternehmen, sollten bei der Planung des PJ die Bewertungen der ins Auge gefassten Klinik bei PJ-Ranking.de herausgesucht werden. Um einem Tertial in einer schlecht benoteten Klinik zu entgehen, gibt es mehrere Strategien: