2021-11-07
Im Prinzip Ja,
wird doch den Atommeilern (im Schöndeutsch der Befürworter: Kernkraftwerken) eine geringere CO2-Freisetzung bei der Verstromung von Braunkohle oder der Verbrennung von Steinkohle zugeschrieben. Auf der Aufmacherseite des Wirtschaftsteils der ZEIT N° 45 vom 4.11.2021, S. 27 gab es dafür eine halbe Seite, die linke Hälfte war der Meinung "Atomkraft Nein, Danke!" (Zitat) zugeteilt. Dort erklärt die Autorin Petra Pinzler, Atomkraftwerke rechneten sich ökonomisch nicht und behinderten den Ausbau grüner Energie. Die Atomkraft sei keine nebenwirkungsfreie Energiewundertechnologie. Zudem koste eine Kilowattstunde Atomstrom 13 - 20 (ohne Versicherung und Entsorgung), grüner Strom aus Wind nur 3 - 8 Cent. Geld für einen Zubau neuer Atommeiler könne dann nicht mehr für den Ausbau grüner Energie zur Verfügung stehen.
Und nicht zuletzt gebe es weltweit noch kein Endlager für den Atommüll.
Da allerdings muss ihr entschieden widersprochen werden: Ein großer Teil der Radioaktivität ist schon im Endlager angekommen, unserer Umwelt! Das von den Atomkraft-Befürwortern angeführte Endlager, das es tatsächlich weltweit noch nicht gibt, bewirkt nur eine Verlangsamung der Radioaktivität auf dem Weg ins eigentliche Endlager.
Damit setzte sich ein schon 2001 ein Vortragsmanuskript auseinander(Quelle vorübergehend im Netz nicht erreichbar). Zugleich behandelt es die Verschlimmerung durch die von den Atomkraftbefürwortern als Innovation gefeierte Verbrennung von Atommüll im Atomreaktor.
Frage an Radio Eriwan: Sind die deutschen Atomkraftwerke nicht todsicher und sollten deshalb länger am Netz bleiben anstatt stillgelegt zu werden?
Im Prinzip Ja,
noch hat kein Atomkraftwerk in Deutschland oder an seinen Grenzen mit einer Kernschmelze den Weg in Richtung Grundwasser und darüber hinaus angetreten und große Teile unserer Heimat unbewohnbar gemacht. Sicherheit davor kann es jedoch erst geben, wenn alle Atommeiler stillgelegt worden sind. Allein die radioaktive Wolke nach der Kernschmelze im weit entfernten Tschernobyl hat sich über ganz Nordeuropa verbreitet; mancherorts strahlen Pilze bis heute01.
Frage an Radio Eriwan: Belegen denn nicht die Messungen der Betreiber eine so geringe Freisetzung von Radioaktivität im Normalbetrieb der Atomkraftwerke, dass sie keinen Schaden anrichten können?
Im Prinzip Ja,
allerdings löst die Kollektivdosis, das Produkt auch einer kleinen Dosis in einzelnen Menschen und einer großen Anzahl Betroffener, mit Sicherheit Schäden an der Gesundheit aus. Unsicher ist nur, wer wann geschädigt sein wird; übrigends überwiegend in anderen Ländern und in späteren Generationen.
Warum das so ist, kann auf einer Webseite aus 2004 nachgelesen werden, die wir wegen der erneuten Diskussion aktualisiert (Entfernung toter Links, etc.) und neu bereitgestellt haben 02.
Letzte Überprüfung: 2024-07-07
01 https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_
von_Tschernobyl | www.kuni.org/to/LZmRW
02 https://www.kuni.org/h/neues/wp-content/uploads/a
tom/atom.htm | www.kuni.org/to/9vGRP
2021-10-25
Am 27.08.2021 verstarb Prof. Dr. Horst Klamberg im hohen Alter von 97 Jahren. Dieser Nekrolog ist auf Klambergs Wirken an der MTA-Schule Marburg (Lehranstalt für Medizinisch Technische Assistenz) des Universitätsklinikums beschränkt. Die Verdienste Klambergs für die Philipps-Universität Marburg, den Fachbereich Chemie und die Ornithologie angemessen zu würdigen, möchte ich Berufeneren überlassen.
Prof. Dr. Horst Klamberg hat unter allen nebenamtlichen Dozentinnen und Dozenten am längsten an der MTA-Schule unterrichtet und war deshalb mit ihr besonders eng verbunden. Sein Wirken umfasst mehr als 40 Jahre von 1953 bis 1995.
Bereits in den Aufbaujahren der Nachkriegszeit nahm er als junger Assistent den Unterricht auf, führte ihn unter hoher zeitlicher Belastung neben seiner Habilitation, Professur und Dekanat im Fachbereich Chemie weiter und setzte ihn auch noch nach der Pensionierung viele Jahre fort.
Foto: Dank an Rolf Klamberg
Er unterrichtete Chemie. Mit den hauptamtlichen Lehrkräften stimmte er sich in besonderer Weise ab, um die Schülerinnen und Schüler auf den zeitlichen und inhaltlichen Bedarf des Praktikums für Chemie und klinische Chemie optimal vorzubereiten.
Die Ausbildung in der Laboratoriumsmedizin war ohne Horst Klamberg nicht denkbar. Er hatte das Talent, den umfangreichen und anspruchsvollen Stoff so zu vermitteln, dass die Schülerinnen und Schüler fundierte Kenntnisse in den praktischen Unterricht des Schullabor und in die klinische Ausbildung mitbrachten.
Ich erinnere mich nicht, dass er jemals eine Bitte zur Organisation des Unterrichts und des Stundenplans ohne eine konstruktive Lösung ausgeschlagen hätte. Voraussetzung dafür war allerdings, zu wissen, wo und wann der Vielbeschäftigte anzutreffen war (unter Bekannten hieß er das Elektron – seine Existenz war so sicher wie sein Aufenthaltsort unbekannt. Grund dafür war seine Bereitschaft, sich auch im Fachbereich Chemie einzubringen, wann immer seine Expertise gefragt war.)
Zur Erinnerung an Horst Klamberg gehört schließlich, dass er ein persönliches Gespräch kenntnisreich auf einen Vogel lenken konnte, der zufällig vor dem Fenster auftauchte. Hatte der Autor eine ornithologische Frage, war Horst Klamberg für ihn die erste Adresse.
Alle, die ihn kannten, und Ungezählte, die er in einer wichtigen Lebensphase mit prägte, werden ihn sicher gern und achtungsvoll in Erinnerung behalten.
Bis zu meinem Ausscheiden aus der Leitung der MTA-Schule Marburg 2003 lernte ich in 27 Jahren sein Wirken wertschätzen.
∨
2021-09-08
Im Prinzip Nein.
Zumindest vorerst nicht, wird Claus Weselsky, Chef der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) vom WDR zitiert01.
Allerdings wird eine gute Gewerkschaft immer Forderungen stellen, auf die Arbeitgeber nicht eingehen. In der Hierarchie der Mittel, den Forderungen Nachdruck zu verleihen (Demo, Warnstreik, Urabstimmung, Streik) kann durchaus der Weg bis zum letzten Instrument erforderlich werden, besonders wenn grundlegende Änderungen anstehen.
Frage an Radio Eriwan: Gibt es Beispiele für solche grundlegenden Änderungen?
Im Prinzip Ja.
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) hatte Schwierigkeiten, die nach europäischem Recht an sich selbstverständliche (fälschungssichere) Erfassung der Arbeitszeit in einem Tarifvertrag festzuschreiben.
Ein zweites Beispiel: Mit der im Krankenhaus konkurrierenden DGB-Gewerkschaft Ver.di, die auch ÄrztInnen als Mitglieder hat, hat der MB eine in allen Kollisionsfällen wirksame tarifdispositive Abrede vereinbahrt02. Die soll verhindern, dass der Tarifvertrag der jeweils anderen Gewerkschaft durch eine Mehrheitsfeststellung im Betrieb verdrängt werden kann und in Tarifverträge beider Gewerkschaften aufgenommen werden. Das konnte manchmal erst mit Nachdruck erreicht werden.
Frage an Radio Eriwan: Ist das auch bei der DB relevant?
Im Prinzip Ja.
Dort steht die Spartengewerkschaft GDL in Konkurrenz mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), einer DGB-Gewerkschaft. Die GDL bezeichnet die EVG als "handzahm"03, nicht gerade eine gute Voraussetzung für eine Einigung nach dem Muster MB/Ver.di. Der Wechsel des ehemaligen Vorsitzenden der EVG 2020 in den Aufsichtsrat der DB04 muss natürlich nicht mit dem Agieren der EVG zusammenhängen.
Frage an Radio Eriwan: Ist das Tarifeinheitsgesetz für das Streiken der GDL bedeutsam?
Im Prinzip Jein.
Der jüngste Tarifabschluss der EVG gleicht 2021 nicht einmal die Inflation aus, auch wenn die vielleicht der Pandemie geschuldete Entwicklung außer Betracht bleibt und nur die 2%-Marke der EZB als Maßstab dient. Wenn die GDL eine Nullrunde für 2021 vermeidet, kann die EDL über eine Öffnungsklausel das auch für ihren Tarifvertrag durchsetzen, meint z.B. der SWR05.
Die GDL will den Geltungsbereich ihres Tarifvertrags auch auf bisherige Mitglieder der EVG ausdehnen. Dass die EVG das nicht will, ist in der aktuellen Konkurrenzsituation nachzuvollziehen; dass auch die DB das verhindern will, kann als eine größere Nähe der DB zur EVG als zur GDL gedeutet werden und outet die DB als Anhängerin des Tarifeinheitsgesetzes.
Frage an Radio Eriwan: Wird das Tarifeinheitsgesetz die nächste Legislaturperiode überstehen?
Im Prinzip Ja.
Gesetze haben ein sehr zähes Leben, wenn mächtige Interessen hinter ihnen stehen.
Die Meinung des zweiten MB-Bundesvorsitzenden Dr. Andreas Botzlar überzeugt, das Tarifeinheitsgesetz gehöre auf ein Abstellgleis06. Radio Eriwan hofft mit ihm, dass die geforderte Rangierfahrt schon in den nächsten Jahren erfolgt.
Frage an Radio Eriwan: Profitiert die Bevölkerung von einer durchsetzungsfähigen Spartengewerkschaft und ihren Arbeitskämpfen?
Im Prinzip Jein.
Auch wenn der MB während seiner Streiks immer einen Notdienst sicherstellt: Seine Arbeitskämpfe hatten unvermeidbar Härten für Betroffene. Im Rückblick über viele Jahre hat jedoch die Bevölkerung letztendlich von den Streiks des MB profitiert: Weniger Auswanderung ins Ausland und Abwanderung in andere Berufe sowie Zuwanderung aus anderen Ländern und steigendes Interesse von Frauen am ärztlichen Beruf aufgrund der vom MB erreichten besseren Arbeitsbedigungen haben den Mangel an Ärztinnen und Ärzten in den Kliniken deutlich gemildert.
Radio Eriwan ist überzeugt, dass der Mangel an Lokomotivführern und nicht zuletzt auch an Frauen in diesem Beruf nur verringert wird, wenn eine starke und kampfbereite Gewerkschaft gute Arbeitsbedingungen durchsetzt.
Letzte Überprüfung: 2021-09-30
01 https://www1.wdr.de/nachrichten/gdl-bahn-streik-1
04.html | kuni.org/to/wbBRW
02 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/132971#einzel
beitrag | kuni.org/to/m8tRW
03 https://www.youtube.com/watch?v=gVRwqmfmL6o | kuni.org/to/TfxRW
04 https://de.wikipedia.org/wiki/Torsten_Westphal | kuni.org/to/TXDRW
05 https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/
tarifeinheitsgesetz-funktioniert-nicht-100.html | kuni.org/to/TNnRW
06 https://www.marburger-bund.de/bundesverband/servi
ce/marburger-bund-zeitung-und-mehr/mbz-woche/aus-
dem-bundesvorstand | kuni.org/to/TQNRW
2021-03-21
Mehr als fünf Jahren nach dem letzten Blick01 in die Zustände beim praktischen Jahr (PJ) ist ein Update fällig.
Im PJ sollen Medizinstudierende Erfahrungen sammeln und sich Fertigkeiten aneignen können, damit ihnen die staatliche Zulassung zur selbständigen Tätigkeit als Ärztin oder Arzt (ärztliche Approbation) verliehen werden kann; zugleich der Eintritt in eine mehrjährige fachliche Weiterbildung. Im Kontrast zu diesem Anspruch war "Haken und Mund halten" nicht nur häufig im studentischen Portal PJ-Ranking02 zu lesen, sondern auch Berichte über einen Einsatz zu nicht-ärztlichen Tatigkeiten (z.B. Botengänge).
Die vorletzte Umfrage von Via medici des Thieme Verlags, für die wir mit einem Bericht über die Ergebnisse der Umfrage 200903 geworben hatten, war 201104; die letzte danach datiert auf 201405! Durchgängig hatte in allen Umfragen die Chirurgie schlechter als die Innere Medizin und die Universitätskliniken schlechter als die Lehrkrankenhäuser abgeschnitten.
Wir haben die Berichte im Portal PJ-Ranking quasi als eine laufende Umfrage verwendet und für die beiden Hauptfächer Chirurgie (C) und Innere Medizin (I) die mittlere Note an den Universitätsklinika und den Lehrkrankenhäusern in den letzten drei Jahren bis Ende 2020 berechnet, jeweils für die drei Klassen Kl1: Premium-Klasse, Kl2: Fakultativ-Klasse und Kl3: Minimal-Klasse.
Unverändert gibt es bessere Noten für Innere Medizin als für Chirurgie und für Lekrkrankenhäuser (LKH) als für Universitätskliniken (Uni). Wer nun ein Chirurgie-Bashing erwartet, braucht nicht weiter zu lesen. Wir haben schon mehrfach darauf hingewiesen, dass das politisch gewollte Kaputtsparen der Krankenhäuser sich in Schwerpunktkliniken und Krankenhäuser der Maximalversorgung sowie in chronisch überlasteten Fachgebieten besonders verheerend auswirkt.
Dabei hat die Covid19-Pandemie in den Brennpunkt gerückt, dass die besonders gute Ausstattung deutscher Kliniken mit Intensivbetten und dafür qualifiziertem Personal unzählige Menschenleben gerettet hat. Eine hochentwickelte Chirurgie ist einer der wesentlichen Motoren für diese Entwicklung der Intensivmedizin und Anästhesie gewesen, die ihrerseits heute chirugische Eingriffe mit gutem Heilungsverlauf möglich macht, die vor Jahren noch undenkbar waren.
Allerdings soll das keine generelle Entschuldigung sein: Ein Durchsicht des Notenmedians in der Chirurgie zeigt erhebliche Unterschiede und damit Verbesserungsbedarf innerhalb der Unikliniken; die reichen in der Fakultativ-Klasse von 1,17 (das Universitätsklinikum Ausgburg mit 1,13 muss hier als Lehrkrankenhaus gewertet werden) bis 3,60 und in der Minimal-Klasse von 1,47 bis 3,3306.
Letzte Überprüfung: 2021-03-21
01 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/94#einzelbeit
rag | kuni.org/to/2mDR7
02 https://www.pj-ranking.de | kuni.org/to/2bnR7
03 https://www.thieme.de/viamedici/pj-pj-umfrage-155
6/a/pj-umfrage-2009-top-oder-flop-10867.htm | kuni.org/to/2PNR7
04 https://www.thieme.de/viamedici/pj-pj-umfrage-155
6/a/umfrage-pj-umfrage-2011-10862.htm | kuni.org/to/nV6b
05 https://www.thieme.de/viamedici/pj-pj-umfrage-155
6/a/pj-umfrage-2014-21649.htm | kuni.org/to/nLKb
06 https://www.kuni.org/h/neues/aufwandsentschaedigun
g-im-pj-chirurgie#aufwandsentschaedigung-im-pj-ch
irurgie-nach-noten | kuni.org/to/RMvRL
2021-01-10
Im Prinzip Ja,
bei beiden Pflichtfächern für das Praktische Jahr (PJ), Chirurgie und Innere Medizin, zeigt die Grafik klassenübergreifend, dass das Praktische Jahr (PJ) nur ausnahmsweise in der eigenen Ausbildungsstätte (Eigene Uni) absolviert wurde.
Kl: Klasse; Zuordnung der Heimat-Uni in den Listen Aufwandsentschädigung im PJ: Klassengesellschaft01; 1: Premium-, 2: Fakultativ-, 3: Minimal-Klasse.
Alle anderen Kriterien laut Bewertungsportal PJ-Ranking.de02
C: Alle chirurg. Fachrichtungen
I: Alle intern. Fachrichtungen
Ausland: LKH nicht in Deutschland (nur Ausland)
Über die Grenze: LKH lag in einem anderen deutschen Bundesland/Stadtstaat als die Heimatuni
LKH selbe Land: LKH lag im selben Bundesland/Stadtstaat wie die Heimatuni
Eigene Uni: PJ in der Heimatuni
Heimatuni ist ein Kriterium, das im Bewertungsportal PJ-Ranking.de gewählt werden kann. PJ-Ranking liefert dann alle Berichte, bei denen Studierende diese Universität angegeben haben, wobei die Berichte noch auf 'Alle chirurg. (oder intern.) Fachrichtungen' eingeengt werden können. Allerdings stehen nicht alle deutschen Universitäten und Ausbildungsstätten zur Wahl, an denen Medizin studiert werden kann: Neben den privaten Medizinausbildungsstätten fehlen auch die neueren öffentlichen wie Augsburg und Osnabrück. Es steht auch eine real nicht existierende zur Wahl: Saarbrücken. Wir vermuten, dass Studierende der einzigen Universität des Saarlandes Homburg/Saar diese Wahl getroffen haben.
Für die Grafik haben wir nur Berichte gezählt, die wir als aktuell einstufen: Im Zeitpunkt der Auswertung bis Ende des Tertials 12/2017 oder jünger. Begründet haben wir das in einem Beitrag, in dem Sie zugleich die jeweils betroffenen Fächer gelistet finden03. Ist eine Klinik Lehrkrankenhaus (LKH) mehrerer Universitäten, wurde sie bei allen mitgezählt. Als Heimatuni Witten/Herdecke wurden das HELIOS Klinikum Wuppertal und das Krankenhaus Mehrheim der Städt. Kliniken Köln gezählt und der Klasse 2 zugeordnet, die Heimatuni TU Dresden, bei der die Klassenzuordnung vom Fach abhängt, der Klasse 3.
Frage an Radio Eriwan: Ist die Abwahl der eigenen Uni vom (Haupt-)Fach abhängig?
Im Prinzip Ja,
klassenübergreifend haben die Studienden für das Haupfach Chirurgie (Alle chirurg. Fachrichtungen) häufiger ein LKH außerhalb des Bundeslandes/Stadtstaates ihrer Heimatuni oder sogar im Ausland gewählt als für das Haupfach Innere Medizin (Alle intern. Fachrichtungen), in den Klassen 1 und 2 gilt das auch für ein LKH im gleichen Bundesland/Stadtstaat.
Frage an Radio Eriwan: Siehst Du also Flucht statt Mobilität?
Im Prinzip Ja,
allerdings noch mehr Flucht dank Mobilität.
Letzte Überprüfung: 2021-01-10
01 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/396#einzelbei
trag | kuni.org/to/BwdR6
02 https://www.pj-ranking.de/ | kuni.org/to/n8Lb
03 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/2516911#einze
lbeitrag | kuni.org/to/bZfRL
2020-12-21
Im Prinzip Ja,
zeigt doch die Verteilung der Lehrkrankenhäuser (LKH) in den drei Klassen (Premium, Fakultativ und Minimal) generell eine deutliche Verschiebung zugunsten der Premium-Klasse beim Vergleich mit 2014, als Radio Eriwan dieses Thema behandelt hatte01.
Frage an Radio Eriwan: Ist diese Säulengrafik mit der aus 2014 vergleichbar?
Im Prinzip Ja,
allerdings lediglich die Haufigkeitsverteilung der Klassen in den Bundesländern. Die Höhe der Säulen ist nach einem anderen Maßstab errechnet worden: Den Statistiken des IMPP wurde die Anzahl der Studierenden entnommen, die Herbst 2019 und Frühjahr 2020 im Bundesland an der Prüfung M3 teilgenommen hatten02. Diese Anzahl wurde durch die Bevökerung des Bundeslandes 2019 dividiert03 und mit dem Resultat die Anzahl der Lehrkrankenhäuser im Bundesland gewichtet. Dieses Maß wird "Ausbildungsleistung" genannt.
Der Vergleich mit 2014 zeigt eine erfreuliche Verschiebung von der Minimal- zur Premium- und Fakultativ-Klasse.
Frage an Radio Eriwan: Ist die Anzahl der LKH gleich der, die LKH – handverlesen04 ausgibt?
Im Prinzip Ja,
allerdings gibt es im Einzelfall Abweichungen: LKH, die in einer Stadt unter dem Dach eines Trägers zusammenarbeiten, können in einem Eintrag mit Verweisen auf verschiedene Standorte auf der Karte zusammengefasst sein. Gibt es für verschiedene Fachgebiete (-kliniken) eines großen Universitätsklinikums dedizierte Beurteilungen bei PJ-Ranking, gibt LKH – handverlesen für eine Ausbildungsstätte mehrere Einträge aus. Bei der TU Dresden sind Aufwandsentschädigung und damit die Klassenzuordnung vom Fachgebiet abhängig. In diesem Sonderfall haben wir die Ausbildungsleistung je zur Hälfte der Fakultativ- und der Minimal-Klasse zugeordnet.
Frage an Radio Eriwan: Hat sich in den sechs Jahren alles verbessert?
Im Prinzip Nein,
Wie 2014 hinterlassen Universitätskliniken, die PJ-Studierende mit nicht mehr als einem freien Mittagessen abspeisen, in den Säulen tiefschwarze Spuren.
Letzte Überprüfung: 2020-12-21
01 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/398#einzelbei
trag | kuni.org/to/VtKR7
02 https://www.impp.de/informationen/berichte/ergebn
isberichte/medizin.html | kuni.org/to/VHcR7
03 https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_deutschen
_Bundesl%C3%A4nder_nach_Bev%C3%B6lkerung | kuni.org/to/VLpR7
04 https://www.kuni.org/h/neues/lehrkrankenhaus-handv
erlesen#lehrkrankenhaus-handverlesen | kuni.org/to/mg3R7
2020-12-08
Pro Monat ergeben also sich bei einer Fünftagewoche und vier Wochen pro Monat statt bisher 400 nun 450 €. Die Lehrkrankenhäuser (LKH) der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU)01 halten sich i.d.R .an die mit dem Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten (IfAS) der WWU vereinbahrten Regelung der Aufwandsentschädigung, auch wenn diese vom IfAS als konsertierte Obergrenze bezeichnet wird02.
PJ-Studierende müssen aber mit noch nicht aktualisierten Webseiten der LKH rechnen. Diese sind vorrangig damit beschäftigt, die Öffentlichkeit über die am Haus geltenden Regelungen zum Infektionsschutz infolge der sich ständig ändernden Vorgaben im Rahmen der COVID-19-Pandemie zu informieren. Die Fachklinik Bentheim hat die Änderung als erstes LKH öffentlich gemacht03.
Die betroffenen LKH sind im PJ-Portal.de04 gelistet, dem sich die WWU schon frühzeitig angeschlossen hat. Dort können sich auch Studierende anderer Universitäten anmelden und brauchen nicht mehr den Umweg über das IfAS zu machen, wie es noch einige LKH anführen.
Letzte Überprüfung: 2022-11-10
01 https://www.pj-portal.de/index_ms.php?PAGE_ID=40&
FACULTY_ID=1 | www.kuni.org/to/fGTR7
02 https://medicampus.uni-muenster.de/pj-doku.html | www.kuni.org/to/sDKRn
03 https://www.fk-bentheim.de/karriere/praktisches-j
ahr/ | www.kuni.org/to/YkcR7
04 https://www.pj-portal.de/ | www.kuni.org/to/Zh8R7
∨
2020-12-03, aktualisiert: 2024-08-06
Vor mehr als sieben Jahren, am 1.04.2013, ist durch eine Änderung der Approbationsordnung für Ärzte die Freizügigkeit für PJler in Kraft getreten, das praktische Jahr (PJ) auch "in anderen Universitätskrankenhäusern oder Lehrkrankenhäusern anderer Universitäten zu absolvieren, sofern dort genügend Plätze zur Verfügung stehen." (§ 3, 2, letzter Satz)01.
Um den Studierenden einen bundesweiten Überblick zu erleichtern, gibt es in diesem Blog außer den bisherigen Listen nach Bundesländern "Aufwandsentschädigung im PJ" mit der Einteilung in Premium-, Fakultativ- und Minimal-Klasse02 nun auch die Möglichkeit, interaktiv eine Liste über mehrere Bundesländer zu generieren und dabei nach zusätzlichen Merkmalen (natürlich auch wieder nach Klassen) auszuwählen: Lehrkrankenhaus handverlesen03. Beachten Sie auch die FAQ04 dazu.
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) sieht ein Hindernis für die Mobilität im bürokratischen Aufwand und hat deshalb auf ihrer 137. Hauptversammlung05 am 7.11.2020 den Beschluss Nr. 13 "PJ-Mobilität braucht mehr Kooperation" gefasst06. Darin fordert der MB "alle noch nicht am „PJ-Portal“ teilnehmenden Medizinischen Fakultäten dazu auf, sich diesem bundesweiten Online-Vergabe-Tool anzuschließen". Er zählt 14 Ausbildungsstätten auf, die im Oktober 2020 dort noch nicht zu finden waren. Inzwischen stehen aus dieser Liste weitere zwei, Kiel und Marburg, auch auf PJ-Portal.de07 zur Auswahl.
Es fehlen in Bayern von sechs nur noch Regensburg, von den acht in Nordrhein-Westfalen noch Duisburg-Essen und Köln, in Hessen von den drei Gießen sowie jeweils die einzige im Saarland und in Rheinland-Pfalz.
2022 sind zum Sommersemester Witten-Herdecke und Ulm sowie zum Wintersemester Gießen dazugekommen und danach noch Potsdam und Mainz.
2023 ist nun auch Heidelberg dabei; 2024 die Universität des Saarlandes.
Ein spezielles Verständnis von Mobilität im PJ ist in Baden-Württemberg zu sehen: Dort ist seit 2022 wenigstens eine der fünf Fakultäten im PJ-Portal vertreten. Die Universität Ulm hat unter dem Titel "PJ Mobilität" eine interaktive Karte verlinkt08. Unter dem Satz "Auf der interaktiven Karte den richtigen Standort finden" besteht die Auswahl für Deutschland ausschließlich aus Universitätskliniken, Lehrkrankenhäusern und Lehrpraxen der fünf Fakultäten Baden-Württembergs und "International" aus zahlreichen Ausbildungsstätten außerhalb Deutschlands. Die anderen Bundesländer sind ausgespart.
Hinweise: Das neue Lehrkrankenhaus der Uni Ulm, das Alb-Donau-Klinikum Ehingen, wird nicht angezeigt.
Letzte Überprüfung: 2020-12-02
01 https://www.gesetze-im-internet.de/_appro_2002/__
3.html | kuni.org/to/mwbRC
02 https://www.kuni.org/h/neues/beitrag/396#einzelbei
trag | kuni.org/to/BwdR6
03 https://www.kuni.org/h/neues/lehrkrankenhaus-handv
erlesen#lehrkrankenhaus-handverlesen | kuni.org/to/mg3R7
04 https://www.kuni.org/h/neues/faq-zu-lkh-handverles
en#inhalt | kuni.org/to/wCyR7
05 https://www.marburger-bund.de/bundesverband/meldu
ngen/aus-der-aktuellen-krise-lehren-fuer-die-zuku
nft-ziehen | kuni.org/to/Z2LR7
06 http://www.marburger-bund.de/sites/default/files/
files/2020-11/Beschl%C3%BCsse_137_HV-extern.pdf | kuni.org/to/ZDzR7
07 https://www.pj-portal.de/ | kuni.org/to/Zh8R7
08 https://www.pj-input.de/pj-aber-wo/karte-der-pj-s
tandorte | kuni.org/to/vGHR
2020-11-21
Bei der letzten Anhebung der Aufwandsentschädigung für Studierende im praktischen Jahr (PJ) zum 1.08.201901 auf 744 € war bereits der nächste kleine Schritt zum 1.10.2020 festgelegt worden. Auch diese minimale Korrektur nach oben bleibt fern der Forderung des Deutschen Ärztetages nach einer Aufwandsentschädigung in Höhe eines Referendariatsgehaltes02 vor über einem Jahrzehnt!
Bei allen Krankenhausträgern, die implizit oder explizit angeben, den "BAFöG-Höchstsatz" zu zahlen, oder sogar noch veraltete Beträge erwähnen, sollten die Studierenden auf den ab 1.10.2020 geltenden Betrag hinweisen.
Übrigends: Für Studierende "in pandemiebedingten Notlagen" stellt die Bundesregierung "Überbrückungshilfe" bereit (Quelle inzwischen im Netz nicht mehr erreichbar).
Letzte Überprüfung: 2024-12-19
01 https://www.bafög.de/de/-13-bedarf-fuer-studiere
nde-230.php | www.kuni.org/to/FLrRC
02 https://www.bundesaerztekammer.de/aerztetag/besch
lussprotokolle-ab-1996/112-daet-2009/punkt-viii/a
erztliche-ausbildung/5-praktisches-jahr/ | www.kuni.org/to/tvRRC
2020-09-28
Schriften zum Download zum Thema Gesundheitliche Schäden durch
Atomanlagen ergänzt:
Herbert Begemann zum Gedächtnis
Kuni, H.: Beiträge der Hämatologie zu aktuellen Fragen des Strahlenschutzes
Vortrag beim 2. Internationalen Kongress der Gesellschaft für Strahlenschutz:
100 Jahre Röntgen: Medizinische Strahlenbelastung – Bewertung des Risikos
Berlin 1995, In: Inge Schmitz-Feuerhake, Edmund Lendfelder (Hrsg.) Proceedings,
Berichte des Otto-Hug-Strahleninstituts – MHM, Bericht Nr. 15-18 1997, S. 28-44
2. durchgesehene Auflage vom 28.09.2020 zur Online-Publikation
Frau Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake zum 85. Geburtstag
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